Am morgigen Tag sind es bereits zwei Jahre seit dem Überfall Russlands auf die Ukraine. Ich erinnere mich genau, wie ich damals aufwachte und Angst bekam. Wird dieser Wahnsinnige in Moskau, der von sich selbst behauptet Nachfolger von Zar Peter dem Großen zu sein, tatsächlich ein komplettes Land überfallen und dann in seiner Großmannssucht gleich auf andere Länder weitermarschieren?
Alle Welt hätte es wissen müssen, wovon er träumt. Er deutete es immer wieder an.
Was mich aber viel mehr irritiert, ist, wie die Kirche Russlands mitmachen konnte. Patriarchen träumten schon immer von Macht, das war mir nicht neu, aber in diesem Zusammenhang sich so kriegsverherrlichend an die Seite Putins zu stellen und das im 21. Jahrhundert?
Im Evangelium der Bibel hören wir dieser Tage eine gute Antwort Jesu. Da heißt es:
„Ihr habt gehört, dass zu den Alten gesagt worden ist: Du sollst nicht töten; wer aber jemand tötet, soll dem Gericht verfallen sein. Ich aber sage euch: Jeder, der seinem Bruder auch nur zürnt, soll dem Gericht verfallen sein, und wer zu seinem Bruder sagt: ‚du Dummkopf‘, soll dem Spruch des Hohen Rates verfallen sein.“
Das ist deutlich! Ich kann mir einen gewissen Zynismus nicht ersparen und frage mich, wo diejenigen während ihres theologischen Studiums waren, die sich an die Seite von Kriegstreibern stellen, ja welches Evangelium sie zur Begründung des Krieges nehmen?! Jesus sollte Krieg wollen? Das ist nun wirklich Unsinn.
Ich denke aber auch an die vielen Menschen in Russland, die sich gegen den Krieg wenden. Sie haben keine Stimme, schon gar nicht in der Propaganda-Maschine des Kreml.
Auf jeden Fall gilt: Für einen Angriffskrieg gibt es keinerlei Rechtfertigung und er bringt nie Frieden, sondern nur weiteres Leid. Ich hoffe und bete weiter für den Frieden zwischen Russland und der Ukraine… und dass der Wahnsinn in den Köpfen der russischen Kremlherrscher endlich ein Ende haben möge!
In dieser Woche spricht unser leitender Pfarrer Mathias Laminski täglich ein Morgenwort in ebb. Hier finden Sie dazu die entsprechenden Radiosender, Livestreams und Sendezeiten.
Bild: Peter Weidemann
In: Pfarrbriefservice.de
