Liebe Mitglieder und Freunde unserer Pfarrei St. Josef Treptow – Köpenick,
vom Montag, den 10. August bis Sonnabend, dem 15. August können Sie auf den rbb-Radiosendern „Radio 88,8“ um 5.50 Uhr, dem „Kulturradio“ um 6.45 Uhr und auf „Antenne Brandenburg“ um 9.12 Uhr wieder „Worte zum Tage“ von Pfr. M.Laminski hören. Vielleicht sind Sie auf dem Weg zur Arbeit oder Zuhause oder noch im Urlaub oder schon bei der Arbeit… Die „Worte zum Tage“ sind spirituelle Anregungen für Gläubige wie Nicht-Gläubige.
Diese Worte werden in dieser Woche hier auch täglich als Tagesimpuls zum Nachlesen veröffentlicht.
Freitag, 14.8. Maximilian Kolbe und die Pressefreiheit
„Dann geh!“, so schnauzte der SS-Mann Karl Fritzsch an einem Augusttag den Franziskanerpater Maximilian Kolbe an. Was war geschehen? Angeblich war ein Häftling ausgebrochen und zur Strafe wurden willkürlich 10 Unglückliche ausgewählt, die als Vergeltung im Hungerbunker sterben sollten. Maximilian Kolbe hatte sich in dieser Situation größter Verzweiflung angeboten, anstelle eines Familienvaters in den Tod zu gehen.
Ohne Möbel und ohne Fenster war der kahle Raum, in dem die Gefangenen, die man zuletzt auch noch ihrer Kleider beraubt hatte, ohne Nahrung und Wasser ihre letzten Tage verbrachten. Und doch waren keine Klagen und keine Schreie der Hoffnungslosigkeit zu hören.
Vierzehn Tage dauerte das Martyrium. Am 14. August 1941, als Maximilian Kolbe nach dieser Tortur immer noch lebte, bekam er eine tödliche Spritze.
Schon bald wurde er für seinen nahezu übermenschlichen Mut verehrt. Bei seiner Heiligsprechung 1982 war auch der gerettete Familienvater anwesend, für den Kolbe in den Hungerbunker gegangen war. Eine nach seinem Namen benannte Hilfsorganisation setzt sich bis heute für die Aussöhnung zwischen Polen und Deutschland ein, insbesondere für ehemalige KZ-Häftlinge und andere Opfer des NS-Terrors.
Kolbes Begeisterung für die modernen Massenmedien ließ ihn zum Patron der Journalisten werden. Schon als junger Priester war er publizistisch tätig und veröffentlichte im Rundfunk. Später gründete er westlich von Warschau ein kirchliches Zentrum mit Verlag, Druckerei, Werkstätten und einer Radiostation. Zudem wurde er Herausgeber mehrerer Zeitschriften.
Ich denke daran, wie heute immer noch oder eben schon wieder die Pressefreiheit in so vielen Ländern in Gefahr ist, dass viel zu viele Journalisten Opfer von tyrannischen Machthabern werden, und auch bei uns immer wieder das Wort „Lügenpresse“ benutzt wird. Dabei sollten nun ausgerechnet wir in Deutschland uns freuen, dass jeder seine Meinung frei sagen darf, dass wir eine freie Presse haben mit frei denkenden und arbeitenden Journalisten. Als Menschenrecht ist die Pressefreiheit sogar in unserem Grundgesetz verankert.
Ohne Pressefreiheit gäbe es keine Demokratie!