Das heutige Tagesevangelium (Mk 9,38-40) wirft eine Frage auf, die auch heute aktuell sein kann. Außenseiter, die nicht zur Urgemeinde gehören, gab es auch zur Zeit Jesu. Soll man sie gewähren lassen, diese Menschen, die sich auf den Namen Jesu berufen und erstaunliche Dinge tun, ohne jedoch zur Gemeinde zu gehören?
Als Menschen dürfen wir das Handeln Gottes nicht einschränken. Gott kann seine Macht, seine Güte nicht nur durch Menschen zeigen, die nominell zur Kirche gehören (vgl. Joh 3,8). Der Fehler, den die Apostel begangen haben, war folgender: Zuerst verboten sie es und dann informierten Jesus darüber.
In wichtigen Angelegenheiten bittet die Kirche stets um Rat und hört auf die Stimme Jesu Christi, der ihr Haupt ist. Und wenn Menschen in der Kirche es vergessen, passieren immer Fehler. Bei der Beurteilung der Handlungen einer Person ist daher Vorsicht geboten, insbesondere wenn die Handlungen dieser Person (oder beispielsweise einer säkularen Institution) anderen Gutes bringen, wie im heutigen Evangelium. Nun stellt sich mir eine Frage: Wie oft haben wir Jesus um Rat gefragt, bevor wir jemanden in unserem Herzen verurteilt haben?
Ihr Yaroslav Kryzhanovskyy, Pastoralassistent