Wahlen zum Europa-Parlament am 09.06.24

Wahlen zum Europa-Parlament am 09.06.24

Weibischof Matthias Heinrich ermutigt in seiner BZ-Kolume vom 22.5.24. , ja drängt geradezu, an den Wahlen zum Europäischen Parlament am 9.Juni teilzunehmen:

„Gegen den blauen Himmel der westlichen Welt stellen die Sterne die Völker Europas in einem Kreis, dem Zeichen der Einheit, dar.“ So hat der Europarat 1955 die Flagge der Europäischen Union festgelegt. Aber: ist das noch aktuell? Es sind zwölf Sterne, damals wie heute. Obwohl viele weitere Länder und Völker seitdem dazu gekommen sind, ist die Zahl unverändert geblieben. Was damals festgelegt wurde, war sehr weitsichtig. Unabhängig von Beitrittsverhandlungen oder Brexit hat man sich mit der zwölf auf die Zahl der Vollkommenheit festgelegt. Als Christ kann man in dem Zusammenhang auch an Maria denken, die im biblischen Buch der Offenbarung des Johannes als „Frau mit zwölf Sternen auf ihrem Haupt“ beschrieben wird; und die Farbe blau wird auch Maria zugeschrieben.

Zwölf Sterne als Zeichen für die Vollkommenheit, der Kreis als Zeichen der Einheit? So wirklich vollkommen wirkt die Europäische Union auf mich gerade nicht, zumal ihre Notwendigkeit von vielen bestritten wird. Und Einigkeit ist auch immer häufiger nur mit Mühe zu erkennen, von Einstimmigkeit ganz zu schweigen.

Umso wichtiger ist es, jetzt ein klares Zeichen für Europa, für den Zusammenschluss der europäischen Völker zu setzen; denn dem europäischen Gedanken verdanken wir Frieden und Gerechtigkeit in einem Europa, das seit 35 Jahren auch nicht mehr in Ost und West geteilt ist.

Für mich ist es daher keine Frage, ob ich am 9. Juni zur Wahl gehe. Es ist das wenigste, was ich für Europa tun kann. Ich danke allen, die sich für unser geeintes Europa zur Wahl stellen, die für ihre politischen Überzeugungen auf die Straße gehen und sich auch Anfeindungen aussetzen. Sie haben meinen Respekt und meine Solidarität.

Gehen Sie wählen, aber lesen Sie sich die Wahlprogramme auch genau durch: Gegner eines vereinten Europa sollen keine Stimme bekommen!“

Ich möchte mich seiner Meinung anschließen. Erst vor wenigen Wochen waren wir als Teilnehmer/-innen unserer Pfarreifahrt nach Belgien auch im Europa-Parlament in Brüssel.

„Verschieden in der Einheit“ – so ist Europa und so soll es bleiben und weiter wachsen, denke ich als in der DDR unter engen Grenzen Aufgewachsener. Trotz aller Schwierigekeiten ist es ein Friedensprojekt und trotz aller „Unkenrufe“ von „ganz Links“ und „ganz Rechts“ ein für Europa existenzielles Friedensprojekt. Ich bin froh, Teil dieses Europa zu sein. Ich kann mich selbst engagieren und zum Aufbau dieses freien und demokratischen Europa beitragen.

Bitte nehmen Sie, liebe Mitglieder und Freunde unserer Pfarrei St. Josef Treptow – Köpenick, an der Wahl zum Europäischen Parlament am 9.Juni teil. Möglich ist ja auch die Briefwahl, falls Sie an diesem Tag verhindert sind.

Mathias Laminski,

Leitender Pfarrer der Pfarrei

 

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