Gott hat die Welt so sehr geliebt,
dass er seinen einzigen Sohn hingab,
damit jeder, der an ihn glaubt, nicht verloren geht,
sondern ewiges Leben hat.Wer an ihn glaubt, wird nicht gerichtet;
wer nicht glaubt, ist schon gerichtet,
weil er nicht an den Namen Gottes geglaubt hat.(Joh. 3,16.18.)
Liebe Schwestern, liebe Brüder,
was für eine Dichte im heutigen Evangelium – auf einen der schönsten, verheißungsvollsten Sätze der Bibel folgt einer der furchteinflößendsten. Gott liebt die Welt und sie ist durch diese Liebe erlöst, noch mehr – jeder, der glaubt, wird nicht gerichtet, er hat schon das wahre Leben. Zugleich aber, wer nicht glaubt, ist bereits gerichtet, hat bereits verloren. Droht uns Gott?
Ich denke, dieser Text zeigt einfach, was dieses Leben ist. Wenn ich Gott mein Leben anvertraut habe, bin ich gerettet, wenn ich Gott ablehne, ist dieses Leben eine Zelle ohne Ausgang -ein eingeschränkter Zeitrahmen, in dem jede Sekunde die letzte ist, ohne Hoffnung, ohne Verheißung, ohne Ausblick. Die Drohung kommt nicht von Gott, sie kommt vom Leben selbst, wenn es nicht wirklich gelebt wurde.
Aber Gott liebt die Welt und jeden Menschen, wer darum weiß, hat schon das Leben in sich.
Ihr Pfarrvikar
Leszek Bartuzi
Bild: Anja Pugell
In: Pfarrbriefservice.de