Wenn dazu eine Umfrage auf der Straße stattfände, würden sicher die meisten sagen: „Natürlich nicht! Für mich gibt’s ja keinen Heiligsprechungsprozess, keinen Gedenktag.“
Paulus bezeichnet alle Christen als „Heilige“. Nicht weil sie besonders vollkommene Menschen sind, sondern weil Gott sie berufen hat. Seine Zeugen sollen sie sein. Dafür wurden sie in der Taufe mit Gottes Geist erfüllt. Diese Berufung Gottes gilt auch für uns heute, für Sie und für mich.
Papst Franziskus hat in seinem Apostolischen Schreiben „Gaudete et exsultate“ über den Ruf zur Heiligkeit in der Welt von heute folgendes geschrieben:
„Um heilig zu sein, muss man nicht unbedingt Bischof, Priester, Ordensmann oder Ordensfrau sein. Oft sind wir versucht zu meinen, dass die Heiligkeit nur denen vorbehalten sei, die die Möglichkeit haben, sich von den gewöhnlichen Beschäftigungen fernzuhalten, um viel Zeit dem Gebet zu widmen. Es ist aber nicht so.
Wir sind alle berufen, heilig zu sein, indem wir in der Liebe leben und im täglichen Tun unser persönliches Zeugnis ablegen, jeder an dem Platz, an dem er sich befindet.
Bist du ein Gottgeweihter oder eine Gottgeweihte?
Sei heilig, indem du deine Hingabe freudig lebst.
Bist du verheiratet?
Sei heilig, indem du deinen Mann oder deine Frau liebst und umsorgst, wie Christus es mit der Kirche getan hat.
Bist du ein Arbeiter?
Sei heilig, indem du deine Arbeit im Dienst an den Brüdern und Schwestern mit Redlichkeit und Sachverstand verrichtest.
Bist du Vater oder Mutter, Großvater oder Großmutter?
Sei heilig, indem du den Kindern geduldig beibringst, Jesus zu folgen.
Hast du eine Verantwortungsposition inne?
Sei heilig, indem du für das Gemeinwohl kämpfst und auf deine persönlichen Interessen verzichtest.“
Eine gesegnete Zeit wünscht Ihnen
Diakon Alfons Eising