In der Lesung des heutigen Tages, schreibt Paulus an die Gemeinde in Korinth. Dort findet eine lebhafte Diskussion statt, vermutlich wird sogar lauthals gestritten, wie es im Gemeindeleben von Zeit zu Zeit nun einmal vorkommt. In Korinth sind Paulus und Apollos aufgetreten, haben Bekanntheit erlangt und Menschen bewegt. Nun findet eine Art Lagerbildung statt: Wem von beiden folgen wir denn? Was tun wir mit denen, die zum jeweils Anderen halten?
Was ist denn Apollos? Und was ist Paulus? Ihr seid durch sie zum Glauben gekommen. Sie sind also Diener, jeder, wie der Herr es ihm gegeben hat:
Ich habe gepflanzt, Apollos hat begossen, Gott aber ließ wachsen.
So ist weder der etwas, der pflanzt, noch der, der begießt, sondern nur Gott, der wachsen lässt.Wer pflanzt und wer begießt: beide arbeiten am gleichen Werk, jeder aber erhält seinen besonderen Lohn, je nach der Mühe, die er aufgewendet hat.
Denn wir sind Gottes Mitarbeiter; ihr seid Gottes Ackerfeld, Gottes Bau.
(1 Kor 3, 5-9)
Paulus zeichnet ein wundervolles Bild davon, wie unwichtig ihm Personenkult ist. Er zeigt vielmehr sein Gemeindeverständnis, als ein Zusammenwirken aller und das Besinnen auf Jesus Christus, als einzig relevantem Prominenten.
Am kommenden Samstag beginnt in Sankt Josef ein neuer Erstkommunion-Kurs. Wie oft saß ich schon grübelnd, vor einem der Gruppentreffen: Was soll ich tun, damit es spannend, interessant und tiefgründig wird? Wie können unsere Kinder sich wohlfühlen, gut aufgehoben und auch emotional bewegt werden? Wie oft denke ich dabei, dass ich selbst alles verantworte.
Paulus erinnert mich, dass mein „Gießen“ ein wichtiges Mitwirken ist, jedoch keine einsame Tätigkeit bleibt. Mein Gott steht in Verbindung zu jedem der neugierigen Kinder. Ihr Glaube wächst, weil viele gießen und Gott selbst die Kinder liebt und begleitet.
Ihr Stephan Napieralski, Gemeindereferent