DIE ORGEL IN ST. JOSEF-KÖPENICK

Die Orgel in St. Josef wurde 1973 als Opus 1992 von der Firma Sauer (Frankfurt/Oder) gebaut und ersetzte das Vorgängerinstrument, von dem keine detaillierten Informationen aufzufinden sind. Die Orgel hat eine rein mechanische Spiel- und Registertraktur, wodurch sie im Tastenanschlag sehr präzise zu spielen ist.

Disposition der Orgel
I Hauptwerk
Holzprinzipal 8′
Oktave 4′
Waldflöte 2′
Mixtur

II Brustwerk (schwellbar)
Holzgedackt     8′
Rohrflöte         4′
Prinzipal          2′
Sifflöte 1 1⁄3′
Zimbel

Pedal C–f1
Subbass          16′
Gemshorn       8′
Rohrpfeife       4′
Posaune          8′                                     Koppeln: II/I, I/P, II/P

Hörbeispiel: Improvisierte Partita im Barockstil „Wer nur den lieben Gott lässt walten“

 

DIE ORGEL IN ST. FRANZISKUS IN FRIEDRICHSHAGEN

Mit ein paar Daten und Bildern soll diesmal die Orgel der Kirche St. Franziskus in Friedrichshagen vorgestellt werden.
Im Wikipedia-Artikel über St Franziskus steht:

Auf der Empore steht seit 1958 eine Orgel der Firma Jehmlich, zuerst nur mit Spieltisch, Rückpositiv und sechs Registern ausgestattet, sie wurde 1971 um das Hauptwerk erweitert. Lohn-, Material- und Einbaukosten waren im Laufe dieser Jahre stetig gestiegen, sodass der angesparte Orgelfonds durch private Spenden aufgestockt werden musste. Die Orgelweihe nahm Domvikar Arndt im November 1971 vor.

Etwas irreführend ist der letzte Satz, worauf mich der langjährige Organist von St. Franziskus Stephanus Fränzel hinwies. Domvikar Arndt spielte zwar zur Orgelweihe die Orgel, die Weihehandlung nahm jedoch selbstverständlich der damalige Pfarrer Johannes Matuschewski vor.
Die genannte Kostensteigerung des Orgelbaus zeigt sich bis heute noch durch ein Kuriosum. Bei den Registern des Hauptwerkes gibt es 3 Registerzüge die seit 1971 vakant sind, das heißt diese Züge sind zwar im Spieltisch verbaut, lassen sich aber nicht herausziehen und sind nicht beschriftet. Ursprünglich waren also für die Orgel 3 Register (3 Klangfarben) mehr vorgesehen, damit hätte die Friedrichshagener Jehmlich-Orgel 18 Register mit 1244 Orgelpfeifen, jetzt sind es „nur“ 1076 Pfeifen verteilt auf 15 Register. Leider ist uns nicht bekannt, welche 3 Orgelregister geplant waren.

Die Disposition der Orgel

Rückpositiv (I. Manual)
Lieblich Gedackt 8‘
Rohrflöte 4‘
Prinzipal 2‘
Nassat 2 2/3
Zimbel 3 fach
Krummhorn 8‘
Tremulant

Hauptwerk (II. Manual)
Rohrgedackt 8‘
Prinzipal 4‘
Spitzflöte 4‘
Waldflöte 2‘
Mixtur 4 fach

Pedal
Subbass 16‘
Bassflöte 8‘
Spillpfeife 4‘
Choralbaß 3 fach

Spielhilfen: Koppeln I/P II/P  I/II

Hörbeispiel: Improvisation: Variationen über „Die ganze Welt Herr Jesu Christ“

DIE ORGEL IN ST. ANTONIUS IN OBERSCHÖNEWEIDE

„Sehr gerne möchte ich die Orgel in St. Antonius ab Errichtung im Jahr 1916 bis zur Komplettsanierung im Jahr 2012 vorstellen.
1916, 9 Jahre nach Einweihung der St. Antonius-Kirche, wurde die Orgel mit der pneumatischen Traktur und pneumatischer Steuerung durch die Fa. Eggert aus Paderborn in nur 14 Tagen errichtet (Montage inkl. Stimmen der Orgelpfeifen).

Das Material (Holz und Ziegenleder) vom Windwerk (Gebläse) mit den Bestandteilen Hauptkanal (vom Blasebalg zu den Windladen) sowie dem Pfeifenwerk mit allen zuführenden erforderlichen Windkanälen bis zur Orgelpfeife wurden über die Jahre  spröde, rissig, so dass die Registersteuerung und das Ansprechen der Orgelpfeifen eingeschränkt war. Dieser Materialverschleiß einschließlich zerstörter Register inkl. Orgelpfeifen, ist den Kriegsjahren überwiegend geschuldet.

Eine notwendige Komplettsanierung fand auf Grund nicht ausreichender finanzieller Mittel vorerst nicht statt. Der Kirchenvorstand entschied somit, eine Kleinorgel als Interimslösung zur Aufrechterhaltung des Gemeindegesanges anzuschaffen. Die Fa. Sauer aus Frankfurt/Oder errichtete nach Beauftragung im April 1992 eine mechanische Kleinorgel mit einem Manual, einem Vollpedal, 8 Registern (7 Register für das Manual und 1 Register für das Pedal) sowie einer Pedalkoppel.

Im Mai 1992 wurde diese Kleinorgel feierlich durch Frau Prof. Dr. Johanna Schell eingeweiht.

Dank großer Spenden von sehr engagierten Gemeindegliedern (St. Antonius und St. Johannes) sowie von Orgelliebhabern und ehemaligen Gemeindegliedern, war es möglich, im April 2011 die Orgelmanufaktur aus Frankfurt/Oder mit einer Komplettsanierung der desolaten Orgel von 1916 zu beauftragen.

Die Komplettsanierung umfasste das Ausbessern verschlissener Holzkanäle (Alterung der Ziegenfelle, Holzwurmbefall), Einrichtungen des Blasebalges, Ersetzen von zerstörten Orgelpfeifen, Behandeln der Holzpfeifen und Erneuern des Orgelprospektes (siehe Foto).

Der pneumatische Spieltisch, welcher ebenfalls in einem sehr desolaten Zustand war, wurde durch einen elektrischen Spieltisch ausgetauscht. Der elektrische Spieltisch bietet dem Spieler sehr viele Spielhilfen. Dank der 64 verschiedenen Speichermöglichkeiten der eingebauten Setzerkombination, können per Fuß- oder Handschalter während des Orgelspiels Register blitzschnell gewechselt werden. Nach nur 5 Monaten konnte nun die komplett sanierte Orgel im April 2012 feierlich in Anwesenheit der Orgelmanufaktur, Herrn Jost Truthmann und dem Orgelsachverständigen des Erzbistums Berlin, Herrn Martin Ludwig mit einem Festgottesdienst eingeweiht werden.

Mit Freude spielte ich an der sehr gut intonierten und sehr sauber sanierten Orgel zum Festgottesdienst.

Anschließend wurde durch unseren Regionalkirchenmusiker Tobias Segsa die Orgel in allen möglichen Registern vorgestellt. Am Nachmittag gab Tobias Segsa während einer Andacht ein Orgelkonzert, um nochmals die Vielfalt glänzender Orgelklänge genießen zu können.

Die nun nicht mehr erforderliche mechanische Kleinorgel wurde im März 2020 verkauft.

Edgar Pelz, Kirchenmusiker“

Die Disposition der sanierten elektrischen Orgel

Hauptwerk

Bordun  16’
Prinzipal 8’
Doppelflöte 8’
Gambe 8’
Dolce 8’
Oktave 4’
Rohrflöte 4’
Mixtur 3-4 fach
Trompete 8’
Superoktavkoppel

Schwellwerk
Quintatön 16’
Geigenprinzipal 8’
Liebl. Gedackt  8’
Aeoline 8’
Vox Coelestis 8’
Traversflöte 4’
Fernflöte 4’
Violine  2’
Cornett 3-4 fach
Oboe 8’
Superoktavkoppel

Pedal
Subbaß 16’
Violon 16’
Oktavbaß 8’
Cello 8’
Posaune 16’

Koppeln

Manualkoppel    II/I
Manualkoppel    II/I         sub
Manualkoppel    II/I         super

Pedalkoppel      I/P
Pedalkoppel     II/P

Eine Setzerkombination mit 8 x 8 Programmierplätzen und somit bis zu 64 verschiedene Registriervoreinstellungen sind möglich.
Manuelle Taster und Fußdruckschalter zur Bedienung der voreingestellten Programmierplätze und Aktivierung der Walze zur automatischen Anschaltung aller Register inklusive der zur           Verfügung stehenden Manual- und Pedalkoppeln.

Hörbeispiel: Improvisation: Scherzo über Gustav Mahlers „Des Antonius von Padua Fischpredigt“ und „Viel Glück und viel Segen“

 

DIE ORGEL IN ST. JOHANNES EVANGELIST IN JOHANNISTHAL

1982, also 6  Jahre nach der Errichtung des heutigen Kirchengebäudes wurde die Firma  Alexander Schuke in Potsdam beauftragt, ein Orgelpositiv zu bauen. Wie mir Pfarrer Walter Arndt († 2004) vor vielen Jahren einmal erzählte, ist diese kleine Orgel das Gesellenstück eines angehenden Orgelbauers. Sie besitzt ein Manual und das Pedal, 7 Register, eine mechanische Traktur (siehe oben). Das einzige Register, dass ausschließlich dem Pedal zugeordnet ist, ist der Pommer 16‘, der eine Oktave tiefer klingt als die Normallage. Dadurch kann dem Gesamtklang eine Tiefe und auch Wärme gegeben werden, die der Funktion des Kontrabasses im Orchester entspricht. Die 6 Manualregister können aber auch per Koppel dem Pedal zugeschaltet werden.
Die Orgel hat eine interessante Besonderheit: Da die Orgel nur ein Manual hat, ist es eigentlich nur möglich, eine Klangfarbe zu spielen und nicht, wie bei mehrmanualigen Orgeln, verschiedene Klangfarben gleichzeitig gegenüberzustellen, um bspw. eine Melodiestimme hervorzuheben.
Durch einen „Trick“ gelingt dies aber trotzdem: In der Orgel ist eine sogenannte „geteilte Windlade“ verbaut worden, die in Bass- und Diskantbereich unterteilt ist. Bei jedem der 6 Manualregister kann man also auswählen, ob es im oberen Bereich und/oder im tiefen Bereich der Klaviatur erklingen soll. So kann bspw. im unteren Bereich eine leisere Begleitregistrierung und im oberen Bereich eine stärkere oder farbige Registrierung für eine Melodie eingestellt werden. Aus diesem Grund besitzt jede Registerklangfarbe zwei Registerzüge.

Disposition der Orgel

Manual:
Gedackt 8′
Principal 4′
Rohrflöte 4′
Gemshorn 2′
Quinte 1 1/3′
Scharff 3 fach

Pedal:
Pommer 16′

Koppeln: Pedalkoppel

 

DIE ORGEL IN CHRISTUS KÖNIG-ADLERSHOF

1933 erbaute die Firma Rieger in Christus König-Adlershof eine rein pneumatisch angesteuerte Orgel mit der Werkszahl Opus 2615.
Die Firma Rieger hatte ihren Sitz in Jägerndorf in der Region Mährisch-Schlesien, dem heutigen tschechischen Krnov.
Die Disposition (Zusammenstellung der Register) ergibt einen sehr runden und gerade in der Tiefe vollen Klang, wie er typisch für Orgeln dieser Zeit ist. Oft wurden Orgeln dieser Art in der Mitte des 20 Jahrhunderts dem damaligen Zeitgeschmack angepasst und verloren ihre Grundtönigkeit. In Christus König ist dies nicht geschehen, die Orgel befindet sich klanglich im historischen Originalzustand.

Sowohl die Registerschaltung als auch das Tastenspiel funktionieren pneumatisch: Die Tasten selbst betätigen nur Steuerventile. Diese lassen oder entlassen die Luft durch lange, dünne Bleirohre (Bleikondukten). Damit werden weitere Bälgchen und Ventile gesteuert, die letztlich dafür sorgen, dass die Pfeifen erklingen.
Diese Art der Traktur hat den großen Vorteil, dass auch bei weiten Entfernungen des Spieltisches zu den einzelnen Orgelregistern ein sehr leichter Anschlag möglich ist, da keine aufwendige Mechanik bewegt werden muss.
Der Nachteil ist, dass es teilweise geringe Verzögerungen gibt, also der Ton nicht ganz zeitgleich mit dem Tastendruck erklingt. Gerade bei schnellen musikalischen Abläufen  ist dies für den Spieler immer eine Herausforderung, aber auch eine Gewöhnungssache.

Praktisch sind 4 voreingestellte Registerkombinationen für die Dynamikstufen Piano bis Tutti (alle Register) und zwei frei einstellbare Registerkombinationen. Auch diese Dinge funktionieren rein pneumatisch.
Einen besonderen Effekt bringt die sogenannte Crescendowalze: Ein vom Fuß zu betätigendes Rad bewirkt eine Zu- bzw. Abschaltung von Registern in einer vordefinierten Weise. So kann der Organist, ohne dass der Spielfluss unterbrochen wird, die Orgel lauter bzw. leiser werden lassen. Diese Möglichkeit wird oft in der romantisch-symphonischen Orgelmusik bspw. von Max Reger aber auch sehr gern in der Improvisation verwendet.

Das Instrument wurde 2007 von der Eberswalder Orgelbaufirma Sander & Mähnert restauriert.

Disposition der Orgel
Hauptwerk (incl. Rückpositiv)
Bourdon 16′
Principal 8′
Rohrgedackt 8′
Salicional 8′
Oktave 4′
Flöte 4′
Mixtur 4-6f

Schwellwerk
Geigenprincipal 8′
Flöte 8′
Vox coelestis 8′
Italienisch Principal 4′
Nachthorn 4′
Blockflöte 2′
Sesquialter 2f
Oboe 8′

Pedal
Subbass 16′
Zartbass 16′
Oktavbass 8′
Flöte 8′
Bassflöte 4′
Fagott 16′

Hörbeispiel: Improvisation: Fantasie über „Wer unterm Schutz des Höchsten steht“

 

DIE ORGEL IN DER ST. HEDWIGSKAPELLE IM ALEXIANER-KRANKENHAUS HEDWIGSHÖHE IN BOHNSDORF

Die St. Hedwigskapelle im Krankenhaus Hedwigshöhe ist der Gottesdienststandort des Bohnsdorfer Gemeindeteiles unserer Gemeinde Christus König, die dort seit 1991 beheimatet ist.
Neben ihrer optisch sehr ästhetischen Gestaltung weist die Kapelle eine faszinierende und präzise Akustik auf, die ideal für kleine Vokal- bzw. Instrumentalensembles ist. Das verdankt die Kapelle der besonders gestalteten Holzdecke und ihrer klaren Bauform.
Die kleine Orgel der Firma Sauer ist ein rein mechanisches Instrument, das dem Organisten eine sehr genaue Artikulation erlaubt. Sie besitzt ein Manual, ein Pedal und 8 verschiedene Register, die eine feine Abstufung des Klanges ermöglichen. Ein Phänomen bei diesen kleinen Orgelpositiven ist, dass der Organist, der direkt vor den Pfeifen sitzt immer den schlechtesten Klangeindruck seines Spiels hat, da der gemischte Orgelklang, wie ihn die Gemeinde hört, erst in einiger Entfernung entsteht. Demzufolge ist immer viel Klangimagination bzw. Kenntnis des Orgelklanges im Raum erforderlich, um Registrierung und Spielweise anzupassen. Die Orgel in der St. Hedwigskapelle ist in hervorragendem Zustand, was vor allem dem Bemühen des langjährigen Organisten Norbert Heymann zu verdanken ist.

Disposition der Orgel

Manual:
Holzgedackt 8′
Weidenpfeife 8‘
Principal 4′
Rohrflöte 4′
Waldflöte 2′
Sifflöte 1 1/3′
Mixtur 3-4 fach

Pedal:
Pommer 16′

Koppeln: Pedalkoppel

DIE ORGEL IN MARIA HILF IN ALTGLIENICKE

Orgelbauer: VEB Frankfurter Orgelbau Sauer (Frankfurt/Oder) Opus 2119
Baujahr: 1981
Windladen: Schleifladen
Spieltraktur: mechanisch
Registertraktur: mechanisch

Disposition der Orgel
Manual
Holzgedackt 8′
Rohrflöte 4′
Prinzipal 2′
Scharff 2-3f

Pedal fest angehängt

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