Adventskonzert des Kammerchor Berlin
04.12.2021 16:00 Uhr
Kath. Kirche St. Antonius, Roedernstraße 2, 12459 Berlin-Oberschöneweide
Leitung: Jörg Genslein
Die Geschichte der Geburt Jesu ist unbestreitbar die populärste Textstelle im Neuen Testament, die zudem die Fantasie am meisten anspricht. Die malerische Beschreibung der Stalles, in dem die Geburt geschah, der bukolische Hirtenbesuch, die exotische Erscheinung der Weisen aus dem Morgenland und der fürchterliche Kindermord des König Herodes – diese bildstarken Ereignisse haben im Laufe der Jahrhunderte die Vorstellungskraft für Mythen,Volksmärchen, apokryphe Evangelien und verkehrte Textinterpretationen befeuert, wodurch Wahrheit und Fiktion kaum noch voneinander zu unterscheiden sind.
Mit liturgischer Musik für die Weihnachtszeit durch alle Stilperioden hindurch gestaltet der Kammerchor Berlin sein Adventskonzert. So zum Beispiel in der französisch-flämischen Polyphonie der Renaissance, vertreten durch Jacobus Gallus, dessen fünfstimmiges Werk Mirabile Mysterium besonders heraussticht: überraschend neue Klangfarben, hervorgerufen durch viel Chromatik und Enharmonik, stellen das wunderbare Mysterium der Geburt dar.
Die traurige Seite der Weihnachtsgeschichte, den Klagegesang der untröstlichen Mutter, die ihre Kinder im Blutbad des Herodes verloren hat, hören wir in Vox in Rama von Giaches de Wert. Aber auch andere Epochen bilden wir in unserem Konzert ab, ein wunderbares Magnificat des Bach-Schülers Gottfried August Homilius, die großartige, rhythmisch virtuose Mottete Singet frisch und wohlgemut des Berliners Hugo Distler, sowie ein schlicht-fröhliches Jubellied des leider viel zu unbekannten William Walton. Zum Abschluss erklingt Peter Cornelius’ berühmtes Drei Kön’ge wandern aus Morgenland in einer leicht verjazzten Version.
Es gilt die 2G Regelung.