Mein Computer nervt mich regelmäßig! Wenn ich ihn ausschalten will meldet er mir, dass er sich aktualisieren will und einen Neustart braucht. Das bedeutet dann für mich, ich muss eine Weile warten, bis er alles erledigt hat. Mein Computer versucht sich „fit“ zu halten.
Wie sieht es eigentlich bei mir aus? – Mit meiner Gottesvorstellung? – Mit meinem Glauben?
Wann hat sich das letzte Mal bei mir etwas „aktualisiert“, sich erweitert oder sich verändert? Bin ich im Glauben gereift, ist meine Vorstellung von Gott erwachsen geworden? Oder habe ich mich gemütlich „eingerichtet“ in meinem Glaubensverständnis, in meinen Vorstellungen?
Es lohnt sich, sich einmal dafür Zeit zu nehmen. Sich zu vergewissern:
Was ist mir wichtig im Glauben? Was trägt mich? Und was trägt mich zur Zeit nicht? Welches Verständnis habe ich von Gott, welche Bilder sind mir vertraut? Welche wecken meine Neugier? Gott „Vater“ zu nennen fällt uns oftmals ganz leicht – ihn „Mutter“ zu nennen irritiert uns meistens, aber ist das denn falsch?
Im Gespräch darüber kann ich mich von anderen anfragen lassen, kann ich mir Inspiration holen und oft Neues entdecken und wiederentdecken.
In den Sakramentenvorbereitungen in unserer Pfarrei kommen altersgerecht diese Themen zur Sprache. Unser Diakon bietet regelmäßig Glaubenskurse an, wo Fragen gestellt werden können und Vieles besprochen werden kann. Auch andere Angebote bieten immer wieder die Möglichkeit darüber ins Gespräch zu kommen.
Die Frage von Faust: „Wie hältst du es mit der Religion?“ kann immer wieder Anstoß sein, sich auszutauschen, den Glauben zu teilen, sich gegenseitig zu stärken und zu beschenken und manchmal kann es vielleicht sogar ein Neustart sein.
Ich wünsche Ihnen die Erfahrung, dass es das eigene Leben bereichert, seinen Glauben und seine Gottesvorstellung zu „aktualisieren“, auch wenn es Zeit braucht. Es ist gut genutzte Zeit!
Ihr Pastoralreferent
Christoph Dähnrich