Am letzten Montag, dem 11. November, starteten wieder mehrere Martinsumzüge durch unser Pfarrgebiet. Hunderte strahlende Kinder zogen singend mit bunten Laternen und ihren Eltern durch die Straßen.
Was macht die Faszination dieses Heiligen aus, der wie ein Stern seit über 1500 Jahren durch die Geschichte leuchtet?
Es ist wohl diese markante Geste des Mantelteilens, die so klar und anschaulich ist, dass es jedes Kind sofort versteht. Martin, der Offizier der römischen Garde, teilte seinen Mantel mit dem armen Bettler in Schnee und Eis. Nachts darauf erschien ihm Christus mit dem Mantelstück in der Hand.
Später kündigte Martin den Kriegsdienst, wird Christ und schließlich Bischof von Tours in Westfrankreich um 371. Zahllose Legenden ranken sich im Laufe der Jahrhunderte um ihn. Sie alle zeigen etwas Wertvolles, Zeitloses – den Segen des Gebens und Verschenkens. Nicht nur der Empfänger, sondern auch der Geber wird beglückt.
Viele Bräuche und Traditionen illustrieren die Popularität dieses Heiligen, wie die Martinshörnchen, die Martinsgans, das Martinsfeuer, die Laternenprozessionen etc..
Schon früh wurde er der Patron des Frankenreichs, was unzählige Patronate von Kathedralen und Kirchen in Frankreich unterstreichen. Der hl. Martin ist so ein liebenswürdiger Heiliger der Caritas. Weitere folgen in diesen Tagen, so die heilige Elisabeth am 19.11. und dann in der Adventszeit der hl. Nikolaus am 6. Dezember. Die Christenheit verehrt gerade solche Vorbilder mit ihrer Großzügigkeit und Güte.
Unsre Stadt Berlin biete viele Möglichkeiten das Teilen einzuüben: Die vielen Flüchtlinge und Migranten, Obdachlose und suchende Menschen in seelischen Nöten.
Wer das Teilen versucht, wird bald den Segen spüren.
Pfr. Bernhard Gewers
Bild: Erzbistum Köln / Jonas Heidebrecht
In: Pfarrbriefservice.de