Marienfrömmigkeit | Geistlicher Impuls | 24.05.2023

Marienfrömmigkeit | Geistlicher Impuls | 24.05.2023

Ich bin jemand, der gerne diese Frömmigkeit pflegt: Schon als Kind habe ich den Rosenkranz beten gelernt und praktiziere es gerne auch jetzt. Aus diesem Grund möchte ich über Marienfrömmigkeit schreiben, zumal wir uns im Wonnemonat Mai befinden.

Warum wurde der Mai zum Marienmonat?

Das Kirchenjahr kennt eine Vielzahl an marianischen Festen. Traditionell fallen hierbei zwei Monate auf besondere Weise auf: Der Rosenkranzmonat Oktober und der Marienmonat Mai. In der christlichen Spiritualität wird Maria als Sinnbild der lebensbejahenden Kraft des Frühlings verstanden. Nach der Winterpause erwacht die Natur zu neuem Leben, sie hüllt sich in kräftiges Grün und erblüht in faszinierender Farbenpracht – mit diesen Merkmalen des Frühlings wird Maria in Verbindung gebracht. Als Mutter desjenigen, der den Tod besiegt hat, gilt Maria als erste und schönste Blüte der Erlösung, sie symbolisiert den „Frühling des Heils“. 

Maiandachten zu Ehren der heiligen Gottesmutter Maria

Eine der wohl meistbekanntesten Formen der Marienverehrung sind Andachten im Monat Mai. Die erste Maiandacht hat 1784 in Ferrara stattgefunden. Von Italien aus hat sich diese Frömmigkeit im Zuge des 19. Jahrhunderts rasant im deutschsprachigen Raum verbreitet.¹ Diese Andachten waren deshalb unter den Menschen populär, weil Maria selbst ein einfaches Mädchen aus dem Volk war: Viele Gläubige konnten sich leicht mit ihr identifizieren. 

„Das marianische Jahrhundert“

Die Dogmatisierung der unbefleckten Empfängnis durch den Papst Pius IX. im Jahre 1854 verstärkte die Marienfrömmigkeit, sodass sich die Marienverehrung in Form von Marienandachten mit entsprechenden Liedern und Texten großer Beliebtheit unter den Gläubigen erfreute. Dies fand besonders im „marianischen Jahrhundert“ statt, also zwischen 1850 und 1950.

Der Heilige Grignion de Montfort (†1716) – einer der größten Marienverehrer – soll mal gesagt haben, Maria sei der kürzeste Weg zu Jesus. Wir können alle unsere Sorgen, die uns bedrücken, ihr in die Hände geben. Maiandachten sind eine wunderbare Gelegenheit dazu.

Ihr Yaroslav Kryzhanovskyy, Pastoralassistent


¹ Näheres dazu unter: https://www.brauchtum.de/de/sommer/marienmonat-mai.html

Bild: Christian Schmitt
In: Pfarrbriefservice.de

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