Zoriana Łużecka-Grzybowska
Ich bin am 22. April 1979 in Cherson in der Ukraine geboren, aber meine Familie mütterlicherseits kommt aus dem Huzulenland, aus Nadwirna im Georgany- Gebirge, südlich von Stanisławów ( heute Iwano-Frankowsk). Bald nach meiner Geburt zogen meine Eltern nach Bronica um, dem Heimatsdorf meines Vaters, unweit von Drohobycz. Kurz darauf kamen meine drei Schwestern auf die Welt. Mit zehn Jahren begann ich in der Musikgrundschule Drohobycz, die Bandura zu spielen und Gesangsunterricht zu nehmen. Dann setzte ich meine Ausbildung zuerst in der Musikoberschule in der Klasse von Aleksander Woroszczyński fort und danach in der Musikabteilung an der Drohobyczer Universität in der Sologesangsklasse ( Sopran) vom Professor Bohdan Bazylukut und in der Banduraspielklasse.
In den Jahren 1999-2002 sang ich im Chor in der Drohobyczer Philharmonie “Werchowyna“, 2002-2007 leitete ich den Chor im regionalen Kulturhaus in Drohobycz und arbeitete als Schauspielerin mit dem dortigen dramatischen Amateurtheater zusammen. Ich bin Preisträgerin der Gesang- und Banduraspielwettbewerbe von Lemberg und Drohobycz.
Am 12. Mai 2007 heiratete ich Artur Grzybowski und seit dieser Zeit wohne ich in Krakau. Wir haben zwei Töchter.
Ich spiele und singe traditionelle Lieder und Volkslieder sowie auch Musikstücke zeitgenössischer ukrainischer Komponisten, die in ihrem Stil den Volksliedern ähneln. In meinem Repertoire habe ich auch Gesänge und Arien aus Opern. Ich gab Konzerte in Polen, Deutschland, Italien und in der Ukraine: in Konzertsälen, Kulturhäusern und auf Festivals. Ich trete für Touristen und Geschäftsleute auf, aber auch auf Hochzeiten und bei anderen Feierlichkeiten.
Die Bandura ist ein ukrainisches Saiteninstrument. Seit dem Mittelalter machte sie eine große Entwicklung durch. Die klassische Bandura hatte 20-24 Saiten, die Bodenplatte war aus einem einheitlichen Stück Holz geschnitzt und die obere Platte aus Fichte oder Kiefer. Sie erfreute sich großer Beliebtheit bei den Kosaken. Da viele von ihnen aus der türkischen Gefangenschaft mit ausgestochenen Augen kamen und weder kämpfen noch arbeiten konnten, besangen sie in Begleitung der Bandura ihre kriegerische Vergangenheit. Die Banduras, die heute benutzt werden ( Lvivbandura, Charkiwbandura, Kiewbandura) haben bis 65 Saiten. Ich spiele die Lvivbandura.Die Bandura hat einen klaren und zarten Klang, der dem Klang des Cembalos ähnelt, aber sie ermöglicht eine umfangreichere Dynamik und bessere Klangkontrolle. Obwohl es möglich ist, mit diesem Instrument auch kompliziertere Musikstücke wie Konzerte und Sonaten auszuführen, wird es hauptsächlich als Begleitinstrument zum Gesang benutzt.