Liebe Schwester, lieber Bruder,
der Kommunionvers aus der heutigen Heiligen Messe am Montag in der dritten Osterwoche ist dem Johannesevangelium entnommen und lautet:
„So spricht der Herr: Frieden hinterlasse ich euch, meinen Frieden gebe ich euch; nicht wie die Welt ihn gibt, gebe ich ihn euch.“ Halleluja.
Den Kommunionvers spricht der Priester immer direkt vor dem Empfang der Heiligen Kommunion als einen ausdeutenden Hinweis darauf, wen und was wir da empfangen werden, wenn wir das Brot des Lebens, den Leib Christi, gereicht bekommen. Diesmal ist es ein Wort, das Jesus selbst zu seinen Jüngern gesprochen hat, in der Stunde des Abschieds, vor seinem Tod und seiner Auferstehung. Er wird seine Jünger zurücklassen und möchte ihnen aber auch etwas hinterlassen, sozusagen als sein Erbe an sie.
Das Erbe Christi ist hier Frieden!
Frieden, wie die Welt ihn nicht gibt. Die Welt ist hier der vom Himmel weit entfernte und völlig abgeschlossene Raum. Ein Raum, von dem aus es keine Verbindung zu Gott hin gibt, ein Raum, in dem Gott nicht wohnt und gegenwärtig ist. Weil Gott nicht in der Welt ist, deshalb kann die Welt den Frieden nicht geben, den Jesus, der Christus, der Sohn Gottes zu geben in der Lage ist. Göttlicher Friede ist die Gabe und das Erbe dieses Jesus von Nazareth. Friede aus der guten Hand Gottes ist eine der Hinterlassenschaften Jesu.
Was hinterlassen wir anderen Menschen und was ist mein Erbe? Dieser Frage dürfen wir uns alle stellen und das ganz ohne Angst oder Sorge aber mit aller Offenheit und Ehrlichkeit. Weil Gott Liebe ist, barmherzige Liebe, und in Ihm Friede wohnt und für uns bereit liegt, darum können wir uns dieser Frage ohne Angst nähern und sie ganz ehrlich beantworten. Was sind meine „Hinterlassenschaften“?
Letztlich ist entscheidend, dass wir durch den Glauben (Mit)Erben Christi sind und immer wieder von neuem werden und somit Frieden finden, Frieden, den die Welt nicht gibt. Das Erbe Christi antreten und nicht ausschlagen, darauf kommt es in dieser österlichen Festzeit auch an. Das ist eine Seite von Ostern, das ist österliches Leben.
Schlagen wir dieses Erbe nicht aus, sondern nehmen wir es an im Glauben!
Dann werden wir alle reich beschenkt sein und andere damit wie dadurch ebenso beschenken können.
Ihr Matthias Ullrich, Pfarrvikar
Bild: Kerrin Gabriel
In: Pfarrbriefservice.de