Mit dem Fest Christi Himmelfahrt sind tiefgreifende Lebensthemen und Entwicklungsaufgaben des Menschen angesprochen. Eine dieser Aufgaben soll hier besonders betrachtet werden. Die Jüngerinnen und Jünger müssen lernen, Jesus loszulassen! Er lässt sich nicht festhalten. In heilsamer Weise entzieht er sich, er geht und verlässt sie. Er ist nicht mehr sichtbar da. Insofern ist Christi Himmelfahrt ein Trauertag über Abschied und Verlassenwerden und damit ein Reifetag, ein Eintritt in eine neue Phase. Wir kennen beides in unserem Leben: den Schmerz des Loslassens und die Freude, Neues zu entdecken.
Jesus weiß um die Bedeutung der Wandlung im Leben des Menschen. Damit seine Jüngerinnen und Jünger selbständig, heil und stark werden können, muss er gehen. Genau das tut Jesus. In heilsamer Weise entzieht er sich. Er verlässt sie. Sie stehen da und schauen nach oben. Zwei Männer, sie werden als Engel gedeutet, verweisen sie auf ihren Stand-Punkt. Ihr Ort ist nicht der Himmel. Ihr Ort ist die Erde. Ihre Aufgabe ist bei den Menschen. Auf dieser Erde sollen sie eigenständig die Botschaft Jesu weitertragen. Und so wird Pfingsten. Der Geist Jesu ist nicht mehr nur in IHM. Er ist auch nicht im Himmel, weit weg von den Menschen. Der Geist Jesu ist jetzt in ihnen. So hat der Abschied Jesu, sein Fortgehen zum Vater, sein „Aufstieg“ sie verwandelt. Er hat sie zu neuen Menschen gemacht.
Ihr Diakon
Alfons Eising