Liebe Schwestern, liebe Brüder,
der erste Sonntag nach Ostern trägt zwei Namen – „der Weiße Sonntag“ in der Anlehnung auf die weißen Gewänder, die die Katechumenen in der Taufe empfingen, und seit dem Jahr 2000 „Sonntag der Barmherzigkeit“.
Lasst uns heute den jüngsten Namen betrachten. Das Wort Barmherzigkeit enthält aus dem lateinischen misericordia zwei Aspekte – Not und Herz. Im Alten Testament ist es die Tugend Gottes, barmherzig zu sein, sie kommt aus seinem tiefsten Inneren. Gott sieht die Not des Menschen und handelt. Er sieht, dass der Mensch ohne Gottes Nähe verloren, sich selbst überlassen ist, im Dunkeln tappt. Das Handeln Gottes findet in Jesus Christus seinen Höhenpunkt. Die Barmherzigkeit wird in Christus viel mehr als ein Charakterzug oder eine Eigenschaft, sie ist eine Person geworden.
Er trägt die Not und die Liebe in sich.
Liebe Schwestern, liebe Brüder, wenn wir Barmherzigkeit lernen wollen, bleiben wir am Kreuz stehen. Jemand hat mich in meiner Bedrängnis geliebt, hat Sein Herz geopfert, nun kann ich gehen und diese Liebe weiter verkünden.
Ihr Pfarrvikar
Leszek Bartuzi