Eine Nachlese zu Fronleichnam
Liebe Schwestern und Brüder,
in diesem Jahr sind die schönen feierlichen Fronleichnamsfeste an vielen Orten entweder kleiner und ohne Prozession oder sogar ganz ausgefallen, zumindest was die damit verbundenen sich anschließenden Gemeindefeste betrifft.
Auch in unserer Pfarrei St. Josef ist das so gewesen und ich habe die Gemeinschaft der vielen Gemeinden unserer Pfarrei am vergangenen Sonntag nach Fronleichnam sehr vermisst, wie auch den feierlichen Gottesdienst mit Prozession. Vielleicht ist es einigen anderen auch so ergangen. Wie gelungen das doch die letzten Jahre war: Schon am Morgen des Fronleichnamssonntages war es für mich so schön zu erleben, wie die vielen fleißigen Helferinnen und Helfer aus allen Gottesdienststandorten unserer Pfarrei eintrafen und emsig wie professionell wirbelten. Und wie dann zur eigentlichen Feier von überall her die Gläubigen in die St. Antonius Kirche strömten mit guter Laune und froher Erwartung und mit großer Freude wie Bereitschaft mitfeiern zu wollen. Einfach nur schön! Ich hoffe im nächsten Jahr ist wieder eine große Fronleichnamsfeier, bei der wir Gott verehren und anbeten und Ihm so begegnen und ganz nahe kommen können und natürlich auch uns untereinander begegnen und in die Augen schauen können.
Im Zentrum der Fronleichnamsfeier steht eine Bitte und eine aus dieser Bitte heraus resultierende Haltung:
„Gib uns die Gnade, die heiligen Geheimnisse deines Leibes und Blutes so zu verehren, dass uns die Frucht der Erlösung zuteil wird.“
(Auszug aus dem Tagesgebet an Fronleichnam)
Es ist die Bitte um Gnade, um ein Geschenk Gottes, eine Gnadengabe, die dem Menschen die Möglichkeit einräumt, die Frucht der Erlösung zu empfangen und zu kommunizieren. Die damit verbundene Haltung lautet: Verehrung und Anbetung des Allerheiligsten!
Die Haltung der Verehrung und Anbetung beim Empfang der Heiligen Kommunion und darüber hinaus ist der kürzeste Weg zu Gott und schenkt dem darin Gott anbetenden Menschen den berühmten kurzen wie heißen Draht zu Gott. In der Verehrung und Anbetung komme ich Gott ganz nah und ist Gott selbst ganz nah bei mir. Das ist eine wunderschöne wie heilsame geistliche Erfahrung, die wir Menschen machen dürfen und die wir Gläubigen an Fronleichnam ganz exponiert feiern. Deshalb heißt es auch etwas schwärmerisch im schon zuvor zitierten Tagesgebet von Fronleichnam:
„Herr Jesus Christus, im wunderbaren Sakrament des Altares hast du uns das Gedächtnis deines Leidens und deiner Auferstehung hinterlassen.“
Es ist wunderbar das Sakrament des Altares! Das sollten wir Christen immer im Herzen bewahren und nie vergessen: Die Heilige Kommunion ist wunderbar und schön! Deshalb nennen wir dieses Sakrament auch das Allerheiligste – mehr geht nicht! Da ist alles drin und alles mitgegeben.
Mit liebem Gruß und in Vorfreude auf Fronleichnam 2021 dann wieder als große Feier in der Gemeinschaft aller Gemeinden der Pfarrei
Ihr Matthias Ullrich
Bild: Bistum Essen / Nicole Cronauge
In: Pfarrbriefservice.de