Na, in diese Überschrift hat sich wohl ein Tippfehler eingeschlichen. Beim Schreiben eines Artikels, in den Neuigkeiten der letzten Woche, ist mir genau dieser kleine Fehler passiert. „10:30 Uhr, wie gewohnt, wird der Gottesdienst aus St. Josef als Lovestream übertragen.“ Das Vertippen fiel mir sofort auf. Kein Problem, schnell korrigiert, doch im Gedächtnis blieb mir dieser Fehler. Es ist schon erstaunlich, wie nah live und love doch beieinander liegen. Nur ein Buchstabe ist ausgetauscht. Auf meiner Tastatur liegen sie direkt nebeneinander. In der Bedeutung schien mir der Fehler schon fast charmant.
Denn, was den Gottesdienst ausmacht, hat definitiv mit Liebe zu tun. Die Botschaft der Bibel lautet: Gott liebt den Menschen. Gott liebt Dich! Gott liebt Dich, ganz persönlich. Diese Botschaft verkündet die Kirche. „Die Kirche“, das sind in erster Linie Menschen. Es sind gläubige Menschen, die diese Botschaft ausbreiten. Das sind Getaufte, ehrenamtlich Engagierte, still Betende, Priester, Ordensfrauen, Diakone und viele mehr. Manche tun es durch Sprache, durch das, was sie erzählen. Andere tun es im Stillen, durch ihr emphatisches Zuhören. Manche verbreiten diese Botschaft durch ihre Taten, durch liebevolles und diakonisches Handeln. Sie alle werden zu Zeugen dieser liebevollen Botschaft.
Verkündige durch dein Leben überall das Evangelium, und wenn nötig brauche auch Worte dazu.
(Franz von Assisi)
Überhaupt ist Seelsorge und somit alles, was die Kirche tut, ein Versuch, diese Liebe Gottes zu den Menschen spürbar werden zu lassen. Am eindrucksvollsten lässt sich eine Botschaft verkünden, wenn sie sich spüren lässt. Dass Wasser nass ist, können Sie lernen, indem sie davon lesen. Sie lernen es sehr schnell und deutlich, wenn Sie bei Regen mit dem Fahrrad unterwegs sind.
Das Zeugnis der Christinnen und Christen ist glaubhaft, wenn es authentisch und greifbar wird. Gottes Liebe zu den Menschen wird spürbar, wenn Menschen der Kirche diese Liebe ausstrahlen. Dann wird die Kirche zu einer Art „permanentem Lovestream“.
Dies ist gleichzeitig genau der Auftrag, den Jesus seinen Jüngern gab, in einer seiner letzten Reden. Das heutige Evangelium erinnert daran und der Schlusssatz ermutigt genau dazu: „Dies trage ich euch auf: Liebt einander!“
Evangelium des Tages
In jener Zeit sprach Jesus zu seinen Jüngern: Das ist mein Gebot: Liebt einander, so wie ich euch geliebt habe. Es gibt keine größere Liebe, als wenn einer sein Leben für seine Freunde hingibt. Ihr seid meine Freunde, wenn ihr tut, was ich euch auftrage. Ich nenne euch nicht mehr Knechte; denn der Knecht weiß nicht, was sein Herr tut. Vielmehr habe ich euch Freunde genannt; denn ich habe euch alles mitgeteilt, was ich von meinem Vater gehört habe. Nicht ihr habt mich erwählt, sondern ich habe euch erwählt und dazu bestimmt, dass ihr euch aufmacht und Frucht bringt und dass eure Frucht bleibt. Dann wird euch der Vater alles geben, um was ihr ihn in meinem Namen bittet. Dies trage ich euch auf: Liebt einander!
(Joh 15, 12-17)
Ihr Stephan Napieralski, Gemeindereferent