Jedes Jahr um den 14.Mai bekomme ich Glückwünsche zu meinem Namenstag aus Brasilien, Italien, Argentinien etc., zum Fest des Hl. Matthias. Der wird bei uns in Deutschland am 24.Februar gefeiert, aber sonst überall auf der Welt eben am 14.Mai.
Warum?
Bei der Liturgiereform nach dem II. Vatikanischen Konzil wurde der Festtag auf 14.Mai verlegt, aber eben im deutschen Sprachraum auf den 24.Februar belassen. Das Grab des Hl.Matthias befindet sich in der Benediktinerabtei St. Matthias in Trier und ist damit das einzige Apostelgrab nördlich der Alpen. Dort hatten sich so viele Traditionen, u.a. von Matthias-Wallfahrten, die von Matthias-Bruderschaften durchgeführt wurden, entwickelt, die man nicht einfach so verschieben konnte.
Wer war der Hl.Matthias, der gern der 13.Apostel genannt wird, aber es eben auch so richtig nicht ist?
Die Apostelgeschichte (1,15-26) berichtet, dass Matthias (hebr.: Geschenk Gottes) durch Los in das Apostelkollegium berufen wurde, um eben an die Stelle des Judas Iskariot zu treten.
Der Überlieferung nach missionierte Matthias zunächst in Judäa und später in verschiedenen heidnischen Gebieten bis nach Äthopien.
Über sein weiteres Leben gibt es keine genauen Berichte. Er soll um das Jahr 63 den Tod gefunden haben.
Zu Beginn des 4.Jahrhunderts sollen seine Gebeine durch den Trierer Bischof Agritius der Kaiserin Helena als Geschenk nach Trier gebracht worden sein.
Seit 1127 werden sie in der dortigen Basilika der Abtei St.Matthias bis heute verehrt.
Matthias war einer der engsten Nachfolger Jesu, der schon lange mit ihm unterwegs war und schließlich in den engsten Kreis berufen wurde.
An ihm zeigt sich, was Jesus den Jüngern gesagt hat: Nicht ihr habt mich erwählt, sondern ich habe euch erwählt.
Wir können „Berufung“ nicht machen; Christus ist es, der Menschen beruft und erwählt. Auch uns ruft er in seine Nachfolge, damit wir wie die Apostel Zeugnis geben und Frucht bringen für die Welt.
Ich bin dankbar für den Patron meines Namens!
Mathias Laminski, Pfarrer
Titelbild: Helge Klaus Rieder – CC0