„Hallelu – ja“ bedeutet in Hebräisch einfach: „Lobet den Herrn!“ „Hallelu“ ist der Imperativ des Wortes „loben“ und „ja“ ist die erste Silbe des Namens Gottes.
Das „Halleluja“ ist das Lied Israels zu Ehren seines Gottes, der es zum Leben und zur Freiheit ruft und den Bund mit seinem Volk erneuert. Der Talmud, der die Lehre der Rabbiner enthält, wie sie in den ersten Jahrhunderten der christlichen Zeit schriftlich festgehalten worden ist, sagt über das Halleluja: „Gott hat uns aus der Knechtschaft zur Freiheit geführt, von der Traurigkeit zur Freude, von der Trauer zum Tag des Festes, von der Finsternis zu seinem hell leuchtenden Licht, von der Sklaverei zur Erlösung. Deshalb singen wir ihm das Halleluja.“ Durch Jahrhunderte hindurch hat das Volk Israel die Güte Gottes und sein unaufhörliches Werk der Befreiung mit dem „Halleluja“ besungen.
Nach dem Tod und der Auferstehung Jesu Christi von den Toten ist das Halleluja für uns Christen zum Lied der Auferstehung geworden. Jesus hat uns das Tor zum Leben geöffnet.
In der Feier der Osternacht erklingt der Jubelruf des Halleluja, nachdem er in der Fastenzeit und in der Karwoche verstummt war, in neuer Freude auf und durchklingt in immer neuen Variationen die Osterzeit. Immer wieder fügen wir im Laufe des Jahres das Halleluja in unsere Gebete und Lieder ein. Damit fällt Licht vom Osterfest nicht nur auf die Sonntage, sondern auch in den Alltag unseres Lebens.
(aus dem Buch: Reinhard Lettmann: Nardenöl und leere Hände – Texte zur Besinnung – Einladung zum Lobpreis Gottes. Verlag Butzon&Bercker, Kevelaer 2001)