Zur Zeit sitze ich viel über Daten, Zahlen und Fakten für die Sozialraumanalyse.
Protokolle von Gesprächen müssen gesichtet und Kategorien gebildet werden um aufzeigen zu können, wo Menschen Hilfe und Unterstützung benötigen. Eine eher trockene Angelegenheit und ich bin froh über jedes Telefonat und Gespräch, das ich zwischendurch führen darf. Sich nur mit Papier und Geschriebenen zu beschäftigen wäre nicht meins.
Ganz oft lese ich in meinen Aufzeichnungen, dass es Gesprächs- und Begegnungsangebote braucht.
Viele haben diesen Wunsch an mich herangetragen. Ich werde nachdenklich…
Wir sind doch hier mitten in der Großstadt, tausende Menschen um uns herum. Ich weiß nicht wie viele Gespräche ein Mensch durchschnittlich pro Tag mit Arbeitskolleginnen und -kollegen, innerhalb der Familie oder mit Freunden führt. Sicherlich sind es nicht wenige, so das jede und jeder von uns abends müde und erschöpft ins Bett fallen müsste von der Fülle des Tages.
Ich frage mich, warum sich so viele Menschen Gesprächs- und Begegnungsangebote wünschen.
Sind unsere Begegnungen zu oberflächlich, so dass Sie uns nicht im Alltag tragen?
Sind die Gespräche, die wir führen, inhaltsleer?
Oder haben viele Menschen vielleicht verlernt zuzuhören oder andere wahrzunehmen?
Ich weiß es nicht, aber es stimmt mich nachdenklich und ich habe eine Entschluss gefasst:
In nächster Zeit möchte ich bewusst darauf achten, bei Gesprächen voll und ganz da zu sein und wirklich zuzuhören. Ich bin gespannt ob mir dies gelingt oder ich mich dabei ertappe doch nicht ganz bei der Sache zu sein…
Monika Beil
Sozialarbeiterin
Bild: Peter Weidemann (Foto)
In: Pfarrbriefservice.de