Liebe Schwestern, liebe Brüder,
in dieser Woche begeht die Kirche ein Fest (6. August), das sehr in die Sommerkulisse passt – Jesus geht mit seinen auserwählten Jüngern auf einen hohen Berg (laut der Tradition war es der Berg Tabor). Dort ereignet sich etwas Außergewöhnliches – die Verklärung.
Das alles spricht unsere Vorstellungskraft schnell an und vor allem, positiv. Verklärung, Verwandlung ist etwas, was wir uns oft wünschen; im Alltag, in der Arbeit, in den menschlichen Beziehungen, nicht zuletzt in uns selbst.
Der Sinn der Verklärung Christi hat jedoch einen anderen, viel tieferen Sinn. Christus befindet sich gerade auf dem Weg nach Jerusalem, dort wird Er verraten, ausgeliefert, gekreuzigt. Die Verklärung ändert daran nichts. Was für eine herbe Enttäuschung, könnte man denken, das vermeintliche Wunder verändert nichts, verhindert nicht den Leidensweg Jesu. Die Verklärung gibt Ihm aber Kraft – weiter zu gehen, den wahren Frieden zu bewahren, das eigene Kreuz anzunehmen.
Liebe Schwestern, liebe Brüder, jeder von uns hat sein Kreuz und nicht selten scheint es uns zu schwer zu sein. Die Verklärung wird es uns nicht nehmen, sie will uns viel mehr schenken – das Wissen darum, dass wir auf unserem Weg nicht alleine sind, dass Gott uns die Kraft geben will, damit wir die Auferstehung mit Christus erfahren können.
Ihr Leszek Bartuzi