Essensplanung | Geistlicher Impuls | 29.09.2021

Essensplanung | Geistlicher Impuls | 29.09.2021

Endlich war ich mal wieder mit Freunden schön essen. Nach den Monaten der geschlossenen Restaurants war es eigentlich auch schon schön, durch die Straßen zu ziehen und die Leute in den Restaurants sitzen zu sehen und das Gemurmel zu hören. Nun, alles schmeckte köstlich, es war ein wunderschöner Abend und wir gingen gut gesättigt nach Hause. Klar, dass der Wein passte und ebenfalls ein Genuss war und wir den Termin natürlich lange im Voraus planten.

Am darauffolgenden Sonntag hörte ich jedenfalls in einem Gottesdienst die Bibelstelle, in der Jesus vor der Herausforderung stand, etwa 5000 Menschen zu Essen zu geben. Es waren aber nur 2 Brote und 5 Fische da und die Begleiter waren ganz verzweifelt, was sie tun könnten, denn es versammelten sich immer mehr Leute, die Jesus sehen und hören wollten. Einfach wegschicken?

Die Bibel schildert diese Stelle so schlicht und einfach, dass ich wirklich nur staunen kann. Jesus sagt zu seinen Jüngern: „Leute, teilt doch einfach aus, was da ist und fragt nicht so viel.“ Ich dachte selbst, naja, so einfach ist es ja nun auch wieder nicht. Kein Beisammensein und kein Fest im großen Kreis funktioniert so. Da muss geplant und eingekauft werden und immer bleibt ein Zweifel, ob das wohl reicht…

Ich denke bei dieser unserer Art von Organisation auch immer an Brasilien, wo ich einige Jahre gelebt habe. Da sagt man oft: „Ach, kommt doch einfach mal vorbei“ und wenn man dann kam, auch spontan, wurde aufgetischt, was da ist… und es reichte meistens…und es blieb sogar viel übrig.

Und das Schönste…Man hat sich mal wieder gesehen und wunderbar erzählt und gelacht. 

Geht das wirklich nicht auch bei uns so? Einfach Freunde besuchen, ohne monatelanges Termine-suchen und tagelange Essensvorbereitungen? Vielleicht ist es auch ein Klischee, dass wir Deutsche immer erst alles so furchtbar genau organisieren und planen müssen.

Klasse finde ich jedenfalls die Antwort Jesu auf die Vorbehalte seiner Jünger, dass sie nicht genug zu essen hätten: „Leute, setzt euch doch erstmal und teilt einfach mal aus, was da ist…“ und so füge ich hinzu: Ihr werdet schon sehen, wie zufrieden alle sein werden. 

Ein bisschen von der Spontaneität Jesu wünsche ich uns und Ihnen allen. 

Gottes Segen für den heutigen Tag!
Ihr Pfarrer Mathias Laminski


Bild: mymieu / Pixabay.com – Lizenz
In: Pfarrbriefservice.de

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