Welche Überschrift würden Sie, liebe Leserin, lieber Leser Ihrem Weihnachtsfest geben? Überschriften nehmen ja immer schon einen wesentlichen Inhalt des folgenden Artikels auf. Welche Überschrift würden Sie also Ihrem Weihnachtsfest geben? Vielleicht „Ein schönes Fest im Kreis der Familie“ oder „Eine gesegnete Weihnachtsmette in St. Josef“ oder „Freude über das schöne Weihnachtsgeschenk“ oder ……
„Friede den Menschen auf Erden“, diese Überschrift möchte ich dem diesjährigen Weihnachtsfest geben. Papst Franziskus hat in seiner Weihnachtsansprache in besonderer Weise darauf hingewiesen – hat die Kriege unserer Zeit und aller Zeiten verurteilt und hat die Ungerechtigkeit unserer Welt angeprangert. Auch die Bischöfe in unserem Land habe die Sehnsucht der Menschen nach Frieden zum Thema ihrer Predigten gemacht. Doch die Realität unserer Zeiten und aller Zeiten spricht eine brutale und mörderische andere Sprache. „Friede den Menschen auf Erden“ steht in der Gefahr, angesichts der völlig anderen Realitäten unserer Welt und der Unfähigkeit der Menschheit eine friedliche Welt aufzubauen auf der Grundlage von Gerechtigkeit und der Freiheit des Menschen, zu einer Utopie zu werden. Wiewohl es wichtig ist, dass sich jede und jeder von uns im Kleinen und auch im Großen sich immer wieder für ein friedvolles Miteinander einzusetzen.
Dem „Friede den Menschen auf Erden“ möchte ich eine andere Überschrift an die Seite stellen. „Ich sehe den Himmel offen“. Dieser Blick des Heiligen Stephanus kann uns helfen Weihnachten tiefer zu verstehen. „Ich sehe den Himmel offen“ – das bedeutet doch, dass Gott aus reiner Liebe und aus seiner großen Barmherzigkeit heraus den Himmel für uns in Jesus Christus „geöffnet“ hat. In diesem kleinen Kind, später gemartert und gekreuzigt, hat Gott eine Tür für uns auf IHN hin geöffnet. Diese Tür, dieser Himmel steht offen trotz aller Zerrissenheit, trotz aller Sünde der Welt offen und diese Tür, dieser Himmel wird auch nicht mehr geschlossen. Das ist das Geheimnis von Weihnachten, dass der Allmächtige Gott, der Schöpfer des Himmels und der Erde auf uns zukommt. Wir dürfen uns sollen darauf antworten, indem wir umkehren und unser Leben auf diese Tür, auf diesen Himmel hin leben. Die Gnade unseres Herrn Jesus Christus sei mit uns allen.
Ihr Diakon
Alfons Eising