Am vergangenen Sonntag haben wir den Dreifaltigkeitssonntag gefeiert. 1334 wurde dieses Hochfest unserer Kirche in das liturgische Jahr eingefügt. In einem Buch, dem Stundengebet im Alltag, finde ich folgende Erklärung:
„Die Lehre von der Dreifaltigkeit gibt der Überzeugung Ausdruck, dass Beziehung zum Wesen Gottes gehört. Beziehung, das bedeutet Liebe, die sich verwirklicht im Zueinander der 3 Personen sowie nach außen in der Schöpfung durch den Vater, in der Erlösung durch den Sohn und in der Leben spendenden Gegenwart des Heiligen Geistes. Die Dreifaltigkeit begleitet uns von der Taufe, die gespendet wird im Namen des Vaters und des Sohnes und des Heiligen Geistes, ein Leben lang, wann immer wir das Kreuz über uns zeichnen.“
Der Text beschreibt die christliche Grundaussage, die wir in diesem Hochfest feiern. Er stellt uns Gott als den Einen vor, der gleichzeitig drei – einig ist: Vater, Sohn und Heiliger Geist. Am Dreifaltigkeitssonntag feiern wir den Gott, den uns die Bibel verkündet. Dieser dreifaltige Gott macht unwiderlegbar deutlich, dass es sein Anliegen ist, in jedem Moment unseres Daseins die Quelle unseres Lebens zu sein.
Gott wünscht sich, dass wir mit ihm und in ihm leben. Aus diesem Grund hat er uns seinen Sohn gesandt. Als Mensch kam Gott zu uns und Jesus gab uns seinen Geist. Dadurch wurden wir Kinder Gottes, Söhne und Töchter, Schwestern und Brüder.
Dreifaltigkeit. Es sind keine drei Götter, sondern drei Personen, die nur ein einziges Wesen haben. In ihrer Unterschiedlichkeit lebt ihre Einheit.
Dreifaltigkeit. Das ist etwas fürs Herz. Vielleicht gar nicht unbedingt für den Kopf begreifbar. Dafür jedoch mit einem sich einlassenden Herzen ahnbar.
Wir haben nicht nur einen Gott, der das Leben erschaffen hat, sondern auch einen Gott, der in sich lebendiges Geschehen ist. Und in diese innige Liebesgemeinschaft möchte er uns mit hinein nehmen. Dazu sind wir alle berufen, in die Dreifaltigkeit Gottes, also in das vollkommene Leben selbst, hinein genommen zu werden.
Ihr Diakon Alfons Eising