Endlich ist es wieder angenehm warm draußen, der Frühling zeigt seine schöne Seite und gibt seine Verheißung von Wärme und Licht.
Wer jetzt öfters draußen in der Natur ist, der kennt das – kaum wird es warm und hell, dann vielleicht noch etwas Regen und das Kraut wächst überall!
Selbst in kleinen Ritzen und Spalten von Mauern und Wegen keimt es – manchmal sehr zum Verdruss der Besitzer.
Es sieht vielleicht sehr schön aus, aber der kleine keimende Same hat eine große Sprengkraft. Die Wurzeln können Gehwegplatten anheben und verschieben. Die Pflanzen können mit ihren Wurzeln ganze Mauern sprengen.
Vielleicht ist ein Mauerblümchen gar nicht so unbedeutend, wie es eingeschätzt wird?
Vor 2 ½ Wochen haben wir Ostern gefeiert. Jesus hat damals den Samen des Glaubens bis zu seinem Tod gesät. Der Glaube begann nach der Auferstehung sich unaufhaltsam Bahn zu brechen und im Pfingstfest zeigte sich seine Kraft, Altes aufzusprengen und Neues wachsen zu lassen.
Keimt der Glaube auch in mir wieder neu nach Ostern, wie die Saat im Frühling?
Welche Kraft setzt das Osterfest, setzen Tod und Auferstehung in mir frei? Gebe ich meinem Glauben Raum, dass der Samen keimen und Wurzeln schlagen kann und seine Kraft entfaltet? Kann die Botschaft, dass der Tod nicht das letzte Wort hat und dass Gott uns liebt und wir füreinander da sein sollen, mein Leben gestalten?
Ich glaube, wir brauchen an vielen Stellen Samen, die „Wurzeln“ schlagen, um die Mauern in unserer Welt aufzusprengen. Dann können Frieden und Gerechtigkeit in der Welt Wirklichkeit werden. Mögen wir der Samen sein, der auch in kargen Ritzen seine Wurzeln schlägt und den Beton aufsprengt.
Ich wünsche Ihnen Neugier, Neues entstehen zu lassen und Mut, Veraltetes zu überwinden, um neue Wege zu entdecken.
Ihr Pastoralreferent
Christoph Dähnrich