Der heilige Andreas wird am 30. November gefeiert und steht somit auf der Schwelle des ausgehenden Kirchenjahres, hin zum beginnenden Advent. Als Apostel und Bruder des Simon Petrus, steht er ganz vorn im Reigen der Heiligen. War er doch einer der ersten, die Jesus am Jordan direkt in seine Nachfolge rief. Erst darauf hatte er seinen Bruder Simon (Petrus) dazu geholt (Joh 1,41).
Auch in der Ostkirche wird Andreas hochverehrt. Seine Gebeine wurden zuerst in der Apostelkirche in Konstantinopel (heute Istanbul) beigesetzt. Daher beanspruchten die byzantinischen Patriarchen und Kaiser in dieser Frühphase der Kirche den Vorrang in der Petrusnachfolge, also des Papstamtes. Da Rom jedoch die zwei bedeutenden Apostelgräber Petrus und Paulus vorwies, setzte sich die lateinische Kirche mit ihrer päpstlichen Autorität durch; dieser Wettstreit zwischen Ost- und Westkirche war nun geklärt.
Wie sein Meister erlitt auch Andreas sein Martyrium auf einem Kreuz, allerdings auf einem Spitzwinkligen, so die Überlieferung. Daher kommt der Terminus „Andreaskreuz“ als Bezeichnung für das sogenannte schräge Kreuz, das wir z.B. aus dem Eisenbahnbetrieb kennen.
Möge uns der treue Apostel und Zeuge Andreas Vorbild sein, für unseren Meister und Herrn mutig und beherzt Zeugnis zu geben – gerade auch auf Weihnachten hin.
Pfr. Bernhard Gewers