Am vergangenen Sonntag feierten wir das Hochfest „Mariä Aufnahme in den Himmel“. Im Vorfeld meiner Predigtvorbereitungen dachte ich, dass zu Maria eigentlich schon so unglaublich viel gesagt wurde. Was könnte ich in einer Predigt dem schon hinzufügen…?!
So „googelte“ ich zum Stichwort Himmel und fand so viel interessante Hinweise und Texte, dass ich gar nicht mehr wusste, wie ich anfangen sollte…
Mit dem Wort von Heinrich Heine „Den Himmel überlassen wir den Spatzen“ ging es los. Ein guter Einstieg…
Carl Gustav Jung, ein berühmter Arzt und Psychotherapeut aus der Schweiz, wurde einmal von seinen Studenten gefragt: „Herr Professor, wo ist der Himmel?“ Er gab zur Antwort: „Das weiß ich nicht. Fragt die Theologen. Aber eines weiß ich, wer nicht an den Himmel glaubt, wird depressiv“.
Und tatsächlich. Ich dachte an viele Leute, die ich kennengelernt habe und denen die Dimension des Himmels abhandengekommen war und die so negativ geworden sind ob der Dinge in der Welt, die geschehen, auch an Menschen, denen ich begegnete, wo ich dachte, ach, wenn sie nur an den Himmel glauben könnten, an ein „Danach“ unseres Lebens. Glauben heißt ja nichts anderes als „hinter den Horizont schauen“.
Dann las ich von Paul Meek, der angeblich Verbindungen zu Verstorbenen aufbauen kann. Auch etwas schräg, aber doch irgendwie erstmal interessant.
Paul Meek schreibt in dem Buch „Der Himmel ist nur einen Schritt entfernt“ interessante Dinge, z.B.:
„Mir geht manchmal der Vergleich durch den Sinn, dass es so ist, als ob wir ein vierstöckiges Haus bewohnen würden. Die einen leben im Keller, ohne es zu wissen, dass es über ihnen drei weitere Stockwerke gibt, die Lichter, wärmer und schöner sind. Für sie existieren diese drei höheren Ebenen nicht. Für andere mögen sie vorhanden sein, aber sie bleiben ihnen verschlossen, denn sie haben nicht entdeckt, dass es eine Treppe gibt, die nach oben führt. Viele leben ganz zufrieden auf den beiden unteren Fluren, dem Keller und dem Erdgeschoss. Vielleicht entdecken sie irgendwann später in ihrem Leben, dass auch weiter oben Lichtstrahlen aus einem Fenster in das Haus einfallen. Der Schlüssel zu allen Stockwerken, zu allen Bewusstseinsebenen, liegt in jedem von uns selbst und wird nicht in der äußeren Welt gefunden. Nur wem es gelingt, in die innere Welt einzudringen, wird sich seiner wahren spirituellen Identität bewusst werden, denn dann kann er das Licht in die oberen Stockwerke seines Hauses hereinlassen und wirklich ‚im Licht‘ leben.“
Ich fand das ein sehr interessantes Bild, mit dem ich mich mit allen meinen Erfahrungen gut identifizieren konnte und dachte…richtig, das Fest Mariä Himmelfahrt möchte die Menschen aus ihrem Ich, aus ihrem Keller herausholen und in die Höhe führen…
…mit Maria! Großartig. Wunderbar.
Ihr Pfarrer Mathias Laminski