Die Heilige Cäcilia, deren Gedenktag wir heute begehen, gilt als die Schutzpatronin der Kirchenmusik. Ihr wird diese Ehre zuteil, weil sie in der christlichen Tradition als talentierte Musikerin und Märtyrerin verehrt wird. Cäcilia soll der Legende nach während ihrer Hochzeit im 3. Jahrhundert in Rom himmlische Musik gehört haben und versprochen haben, ihr Leben der Musik und Gott zu widmen. Trotz ihres Märtyrertods blieb ihre Hingabe zur Musik ein bedeutender Teil ihrer Verehrung. Die Kirche ehrt sie daher als Symbol für die Verbindung zwischen Glaube und Musik und als Schutzpatronin für alle, die sich der musikalischen Gestaltung von Gottesdiensten widmen. Ihr Gedenktag am 22. November wird oft als Anlass genommen, die Bedeutung der Kirchenmusik zu würdigen und zu feiern.
Die Verbindung der hl. Cäcilia zur Kirchenmusik, insbesondere zum Orgelspiel, das in ihrer christlichen Ikonographie eine große Rolle spielt, hat ihren Ursprung in einem Satz aus der passio sanctae Caeciliae aus dem 5. Jahrhundert:
Venit dies in quo thalamus collocatus est et cantantibus organis illa in corde suo soli Domino decantabat dicens: Fiat cor meum et corpus meum immaculatum, ut non confundar.
„Es kam der Tag, auf den die Hochzeit festgesetzt war, und während die Instrumente spielten, sang sie in ihrem Herzen dem Herrn allein mit den Worten: Mögen mein Herz und mein Leib unbefleckt sein, damit ich nicht verderbe.“
Seit dem 8. Jahrhundert wird im Stundengebet an ihrem Gedenktag eine Kurzfassung dieses Textes als eine der Antiphonen der Vesper gesungen:
Cantantibus organis Caecilia Domino decantabat dicens: Fiat cor meum immaculatum, ut non confundar.
„Zum Spiel der Instrumente sang Cäcilia dem Herrn mit den Worten: Möge mein Herz unbefleckt sein, damit ich nicht verderbe.“
Hören Sie improvisierte Choralbearbeitungen über das Lied „Befiehl du deine Wege“ (Gotteslob Nr. 418), gespielt an der Sauer-Orgel in St. Josef.
Es grüßt Sie
Tobias Segsa (Pfarreikirchenmusiker)