In jüngster Zeit machen öffentliche Bücherverbrennungen heiliger Schriften,
vornehmlich des Korans, in den nordischen Staaten Europas, wie Dänemark
und Schweden die Runde.
Noch kürzlich wurde von fanatischen Aktivisten in Kopenhagen vor der Zentralmoschee
vor laufender Kamera demonstrativ der Koran verbrannt.
Diese geplante Aktion wurde von den schwedischen Sicherheitsbehörden genehmigt
und eigens geschützt. Verantwortliche der dortigen Regierung haben diese Provokation
im Namen der öffentlichen Meinungsfreiheit gerechtfertigt.
Der israelische Präsident Herzog hat diese Aktionen deutlich verurteilt:
„ Schon die Verbrennung des Korans hat meine religiösen Gefühle verletzt. Dass nun in einer Gegenreaktion die heiligen Schriften unseres Volkes Israel im gleichen Land öffentlich verbrannt wurden bricht mir das Herz!“
Auch ich bin bestürzt- solche Aktionen auf öffentlichen Bühnen haben barbarischen
Charakter. Hier werden religiöse Gefühle bewußt verletzt und große Religionen
verhöhnt. Unter dem Deckmantel der Freiheit werden Fanatismus und Hass gesät.
Bücherverbrennungen hatten wir in Deutschland schon vor 85 Jahren.
Am 9. November 1938 wurden in Deutschland unter einem menschenverachtenden
Regime jüdische Synagogen und Heiligtümer angesteckt und verbrannt. Dazu gehörten
auch die öffentlichen Bücherverbrennungen der Nazis.
Heute werden Heilige Bücher in Europa im Namen der Meinungsfreiheit verbrannt.
Was für eine Freiheit ist das?
Gerade Schweden rühmt sich gern ein aufgeklärt humanistischer und toleranter Staat
zu sein. Diese Toleranz gilt augenscheinlich nicht für den Schutz der Religionen.
Werden dann bald auch die Schriften Jesu verbrannt?
Gelten Respekt und Wertschätzung nicht für alle Menschen, Kulturen und Religionen?
Das macht mir Sorgen.
Pfr. Bernhard Gewers
Bild: Markus Hauck / CC-by-nd
In: Pfarrbriefservice.de