Liebe Schwestern und Brüder,
liebe Leserinnen und Leser,
Gott nimmt seine Liebe zu uns auf ewig nicht zurück. Das gilt auch für unsere Verstorbenen. Eine kleine Geschichte von Karl Veitschegger kann dies deutlich machen:
Ein lieber Freund ist gestorben.
Er ist nicht mehr, sagen manche.
Sein Gesicht werden wir nicht mehr sehen, seine Stimme nicht mehr hören.
Er ist nicht mehr.Doch, sagt der eine, ich habe Fotos von ihm. Da kann ich ihn weiterhin sehen.
Und ich, sagt ein anderer, ich habe ein Video, wo man ihn sprechen hört. Ich werde über seine typischen Bewegungen weiterhin schmunzeln und seine Stimme weiterhin hören können. Und ich habe Briefe von ihm, sagt ein Dritter, wo er seine Gedanken niedergeschrieben hat. So bleibt er mit seinen Gedanken bei mir.Aber er selbst ist doch weg, für immer tot, sagt ein Vierter. Wir können nur ein paar Bilder, die Stimme und einige seiner Gedanken bewahren. Ihn selbst aber nicht.
Außer, sagt der Fünfte, es gäbe einen Gott.
Einen Gott, der nicht nur Aussehen, Stimme und Gedanken unseres Freundes über den Tod hinaus festhalten könnte. Einen Gott, der unendlich besser wäre als jede Kamera und jeder Computer. Einen Gott, der unseren ganzen Freund aufnehmen und bewahren könnte, auch sein Ich und sein Person-Sein, sein Leben und Lieben.Ja, wenn es einen Gott gäbe, wäre das möglich, murmelten die Freunde.
Das wäre schön, flüstert die Hoffnung.
Es gibt diesen Gott, sagt der Glaube.
Ihr Diakon
Alfons Eising