Eröffnung des Gebets
Verbunden im Gebet, gehen wir den Kreuzweg. Beginnen wir unsere gemeinsame Etappe in der Fastenzeit, die gemeinsame Station auf dem Kreuzweg Jesu, unter dem Zeichen seines Kreuzes:
+ Im Namen des Vaters und des Sohnes und des Heiligen Geistes,
Amen.Wir beten Dich an, Herr Jesus Christus und preisen Dich,
denn durch Dein heiliges Kreuz hast Du die Welt erlöst.
Betrachtung der Station
Der folgende Text ist eine Betrachtung des Geschehens der Station. Gerne können Sie die Aufnahme starten und dabei zurück nach oben scrollen, auf das Titelbild.
Niemand ist mehr da:
Keine Soldaten,
keine Antreiber,
aber auch keine helfenden Hände,
keine vertrauten Gesichter am Wegesrand.Von allen verlassen?
Von Gott und den Menschen ins Abseits gestellt?Hingeworfen in den Staub.
Der Weg ist noch nicht zu Ende;
am Horizont ist der Marterpfahl bereits aufgerichtet.
Persönlicher Impuls von Magdalena Kiess
Schon zwei Mal konnte er nicht mehr und wurde von der Last des Kreuzes zu Boden gezwungen. Zwei Mal hat er alle Kräfte mobilisiert, sicher auch, um weiteren Schlägen und Demütigungen zu entgehen, die es noch schlimmer gemacht hätten. Nun fällt Jesus ein drittes Mal unter dem Kreuz. Absolute Ohnmacht, Hilflosigkeit, Erschöpfung machen sich breit. Niemand hilft ihm auf. Und Jesus weiß: Selbst, wenn er ein drittes Mal alle Kräfte mobilisierte, es wartet kein Happy End und keine Ziellinie, sondern der qualvolle Tod eines Verbrechers.
Wer von uns wäre ein drittes Mal aufgestanden? Jesus bringt es zu Ende. Für all unser Liegenbleiben, unsere Ohnmacht, unsere Hilflosigkeit, unsere Lethargie ist er ein drittes Mal aufgestanden.
Jesus macht uns vor, was es heißt, es wirklich zu versuchen und nicht aufzugeben. Er sagt uns zu, uns in unseren Momenten des Fallens nicht allein zu lassen. Damit wir nicht das Leben nicht alleine und aus eigener Kraft schaffen müssen, ist er den Weg zur Schädelhöhe gegangen. Wir dürfen Vertrauen haben, dass wir in unserer Ohnmacht nicht alleine sind. Bei Gott und miteinander bekommen wir Inspiration dafür, wie wir wieder aufstehen können. Welche Wege sich zeigen, wenn wir bereit sind, flexibel zu reagieren.
Gebet an der 9. Station
Lebendiger Gott,
dein Sohn Jesus Christus hat alle Extreme des menschlichen Daseins selbst durchlebt und durchlitten. Er geht unseren Weg mit allen Fallstricken, allen Höhen und Tiefen mit. Dafür danken wir.
Schenke uns Kraft und Mut, unserer eigenen Kraftlosigkeit nicht das Zepter zu überlassen, sondern sende uns den Geist der Kraft und Zuversicht. Darum bitten wir durch den, der selbst Ohnmacht und Überlastung erlebt hat, Christus, unseren Bruder im Leid.
Amen.
Titelbild und Betrachtung der Station aus dem Misereor-Kreuzweg für Erwachsene 2021
©Ejti Stih/MISEREOR
Eine Übersicht über alle Stationen unseres Online-Kreuzwegs finden Sie hier.