(Fortsetzung der Tagesimpulse vom 9., 16. & 23.6.)
„Warum bete ich? Was ist beten? Wie bete ich?“
Diesen Fragen sind am 6. Juni die Firmlinge nachgegangen. Sie haben sich Gedanken gemacht und versucht, Antworten für sich zu finden. In diesem Zusammenhang haben wir uns unter anderem mit dem „Vater unser“ beschäftigt.
Die Firmlinge gestalteten Bilder mit Fingerfarben zu den einzelnen Sätzen (Abschnitten) des „Vater unser“ und drückten darin aus, was ihnen wichtig ist. So entstanden 7 verschiedene Motive. Heute stelle ich Ihnen die letzten Bilder vor.
Das 6. Motiv ist eine echte Herausforderung. Die Bitte um Vergebung von Schuld ist mir vertraut. Aber hier wird auch eine Vorgabe gemacht. Ich soll/muss auch vergeben, erst dann darf ich auf Vergebung hoffen und vertrauen. Wie oft erwarte ich von anderen mehr, als ich selbst tun will oder kann? Und hier wird es zur Bedingung.
Dazu fällt mir das Gleichnis vom unbarmherzigen Gläubiger (Mt 18,23-35) ein, der selbst um Vergebung bittet, aber nicht bereit ist, auch vergeben zu können.
Sind wir dankbar für Vergebung? Fällt es uns leicht zu vergeben? Können wir die vergebene Schuld vergessen? Denn nur so ist ein wirklich neuer, gemeinsamer Anfang, ein neues Miteinander möglich. Eine echte lebenslange Herausforderung an jeden von uns.
Unser letztes Motiv ist die Bitte um Erlösung vom Bösen. Da stellt sich mir dir Frage: Warum gibt es das Böse überhaupt? Warum lässt der allmächtige liebende Gott das zu? Eine Antwort habe ich noch nicht gefunden. Doch die Sehnsucht danach, dass das Böse überwunden wird ist auch in mir lebendig.
Woran denken Sie bei dieser Bitte?
Betrachten Sie die Bilder in Ruhe und gehen Sie auf Entdeckungstour in jedem Bild und bei sich.
Hier ein paar Gedanken vom Aktionstag der Firmlinge:
- Wenn wir es schaffen, untereinander zu Vergeben und Frieden zu schließen, ist es der Beginn von Gottes Herrlichkeit auf Erden (Strahlen über den Händen).
- Dann wird uns die Vergebung Gottes zuteil und seine Liebe zu uns wird unser Leben überstrahlen und durchdringen.
- Die Versuchungen in unserem Leben sind vielfältig und ständig gegenwärtig.
- Ein enger schmaler Weg führt zur Seligkeit.
- Ohne Versuchung ist es leicht, ein Gott gefälliges Leben zu leben.
- Wenn Gott uns erlöst vom Bösen wird alles gut und schön, Licht und hell.
Was haben Sie in den Bildern für sich entdeckt? Wie würden Ihre Bilder aussehen? Welche Gedanken würden Sie auf ein Blatt Papier zeichnen?
Gestalten Sie doch einfach selbst ein Bild zu den heutigen Sätzen des „Vater unser“ und hören nach der Stimme Gottes, die zu uns spricht.
Wenn Sie möchten, können Sie mir Ihr Bild zuschicken (christoph.daehnrich@erzbistumberlin.de), oder auch in einem der Pfarrbüros abgeben. Vielleicht können wir so am Ende ein ganz persönliches Gebet unserer Pfarrei zeigen!
Ihr Pastoralreferent
Christoph Dähnrich