Verbundenheit
Gestern haben wir in unserer Familie den 16ten Geburtstag meiner Tochter gefeiert. Normalerweise feiern wir mit der ganzen Familie und Freunden. Da kommen schnell 20 – 30 Personen zusammen.
Gestern waren wir zu viert.
Aber – was macht eine gelungene Feier aus? Es ist schön in großer Gemeinschaft zu feiern und in so kleiner sehr ungewohnt. Der Geburtstags-Kaffee-Tisch war gedeckt, die Familie beisammen. Es war festlicher als ein normaler Kaffeetisch am Nachmittag. Freunde stellten Geschenke vor der Tür ab oder riefen an. Ja es war ein besonderer Tag. Es zeigte sich viel Verbundenheit – auch auf Abstand. Wir waren verbunden, haben aneinander gedacht und das Geburtstagskind hochleben lassen.
Kirche – die Gemeinschaft der Glaubenden – auch wir sind gewohnt, in größerer Gemeinschaft unseren Glauben zu feiern und zu leben. In Schule und Beruf sind wir oft ziemlich allein mit unserem Glauben. Wir brauchen Orte und Zeiten der Gemeinschaft und des Miteinanders.
Viele Menschen achten auf den Anderen, den Nächsten und helfen. Sie gehen einkaufen und leisten weitere Hilfe. Sie sind ein gelebtes Zeichen der Menschlichkeit und Nächstenliebe!
Wie sieht es mit dem Glauben aus? Achten wir auch dort auf den anderen? Viele besuchen die Offenen Kirchen, auch die online-Angebote werden gut genutzt. Wie kann es noch besser gelingen, die Gemeinschaft im Glauben erlebbar zu machen? Wie können wir untereinander unseren Glauben noch besser teilen?
Wir brauchen die Gemeinschaft, die uns bestärkt und in unserem Glauben an den Auferstandenen trägt. In Zeiten, die für viele ungewohnte Herausforderungen, Belastungen und Ängste bringen, kann jeder die Unterstützung der Gemeinschaft gebrauchen. Eine Gemeinschaft, die zeigt, dass Glaube möglich ist und ich nicht allein bin.
Vielleicht können wir einander bewusst den Segen Gottes zusprechen. Eine andere Möglichkeit kann es sein, zusammen Zeiten des gemeinsamen Gebetes zu nutzen (z.B. den Angelus oder unsere Gottesdienstzeiten), um sich so mit der Gemeinschaft der Kirche verbunden zu fühlen. Verbundenheit braucht Aufmerksamkeit und kleine Zeichen, dass sie lebendig ist und bleibt.
Ich wünsche Ihnen immer wieder die Erfahrung der Gemeinschaft der Gläubigen und den Mut, andere in ihrem Glauben zu unterstützen, zu stärken und zu begleiten.
Ihr Pastoralreferent
Christoph Dähnrich