Weite erfahren | Geistlicher Impuls | 02.04.2025

Weite erfahren | Geistlicher Impuls | 02.04.2025

„Nach wenigen Tagen packte der jüngere Sohn alles zusammen
und zog in ein fernes Land.“ (Lk 15,13)

Vor einigen Tagen hat es mich wieder einmal gepackt: das Fernweh.

Ich gab meinem Drang nach und habe kurzerhand für ein verlängertes Wochenende einen Kurzurlaub für mich und meine Familie gebucht. Keine Stadt, keine Rundreise, sondern mitten in die Natur an einen See.

Einfach mal weg, raus aus dem alltäglichen Trott. 

Als Familie etwas Neues erleben, einen unbekannten Ort entdecken und die Weite der Natur erfahren. Vielleicht ist es auch der Impuls, das Leben spüren zu wollen. Zeit füreinander zu haben nach anstrengenden Woche und die Enge der Stadt für einige Stunden hinter uns zu lassen.

Ich freue mich auf die Tage. Ich habe die Chance neue Menschen kennenzulernen. Wen werden wir alles treffen? Welche Lebensgeschichten bringen diese Menschen mit sich? 

Eine Chance mich auf Unbekanntes einzulassen…

Und so darf ich mit meiner Familie neue Erfahrungen sammeln und neugierig auf das sein, was in den Tagen auf uns wartet.

Einfach mal weg – und den eigenen Horizont erweitern.

Um dann beschenkt und mit Erfahrungen reicher wieder zurückkehren zu können. In der Gewissheit von der erlebten Weite getragen zu sein und im Grundvertrauen darauf, dass ich wieder nach Hause zurückkehren kann. Dorthin, wo ich geliebt bin – von meiner Familie, von Freunden, von Wegbegleiterinnen und Wegbegleiter… Dorthin, wo ich meine Heimat gefunden habe. 

Der jüngere Sohn hat es mir angetan: mit welchem Grundvertrauen kann er „einfach so“ seine Sachen packen und in ein fernes Land ziehen? Was gibt ihm diese Freiheit so handeln, ja neugierig zu sein und seinen Horizont weitend in die Welt ziehen zu können?

Während ich so darüber nachdenke, erahne ich wie wichtig dabei mein Glaube ist und welche Freiheit er mir schenkt: Die Gewissheit geliebt zu sein, ermöglicht es mir mich auf Unbekanntes einzulassen. Dann habe ich die Freiheit neue Wege zu gehen, meinen Horizont zu erweitern und mich von anderen Menschen beschenken zu lassen. Weil ich weiß, dass ich wieder zurückkehren kann und mich auf meinen Wegen ins Unbekannte behütet weiß.

Ihre Monika Beil,
Soziale Arbeit in der Pastoral

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