Zwei Worte, die mich in letzter Zeit nicht mehr loslassen:
Einsamkeit & Alleinsein
In Gesprächen höre ich immer wieder, dass viele Menschen in unserem Bezirk einsam sind. Und dann stelle ich mir die Frage: Wie kann ich diese Menschen erreichen, damit ich mit ihnen in Kontakt komme?
Einsamkeit scheint allgegenwärtig zu sein. Und doch sehe ich viele Orte, an denen viele Menschen unterwegs sind, sich treffen, miteinander reden. Im Forum Köpenick oder auch im Zentrum Schöneweide kann ich täglich viele Menschen treffen. Von „ich bin allein“ kann dort nicht die Rede sein! Doch können Menschen, die nicht allein sind, nicht auch von Einsamkeit betroffen?
Allein zu sein kann heilsam sein: ich möchte dem Trubel der Welt, den ständigen Reizen, die die ganze Zeit auf mich einprasseln, eine Auszeit geben. Dann ziehe ich mich zurück und möchte allein sein. Abstand gewinnen und wieder neue Kraft schöpfen.
Einsamkeit dagegen macht krank. Keiner von uns ist gerne einsam, fühlt sich isoliert.
Ich würde mir wünschen, dass einsame Menschen bei uns in der Pfarrei eine Heimat finden können. Weil sie die wertvolle Erfahrung machen, dass sie hier so sein dürfen, wie sie sind. Weil sie ernstgenommen werden und erleben wie bereichernd Gemeinschaft sein kann. Weil sie hier auf Gleichgesinnte treffen und von Gottes Wort berührt werden:
„Ich werde dich keineswegs aufgeben und niemals verlasse ich dich.“ (Hebräer 13,5)
In diesem Sinne wünsche ich Ihnen und uns Tag für Tag echte Begegnungen, die uns nicht einsam sein lassen, aber dennoch den nötigen Raum für Alleinsein ermöglichen, wenn wir es brauchen.
Monika Beil, Sozialarbeiterin