„Himmelhochjauchzend zu Tode betrübt“…
So könnte man die Stimmung dieser Tage von Palmsonntag bis Karfreitag beschreiben. Schnell geht der Blick vom feierlichen Palmsonntag hin zum Kreuz.
Ich denke an die vielen Menschen, die ihr Kreuz tragen. Kranke tragen ihr Kreuz. Viele leiden nicht nur körperlich, sondern auch seelisch. Oft fühlen sie sich isoliert. In gesunden Tagen kamen Freunde, die mit ihnen feierten und Schönes erlebten. Aber jetzt sind es wenige geworden. Es gibt Menschen, auch hier in unserer Pfarrei, die ihr Kreuz beispielhaft tragen, z.B. Familien mit Behinderten.
Auch viele alte Leute tragen ihr Kreuz, weil die Kräfte nachgelassen haben, Angehörige oder andere liebe Menschen sind längst gestorben.
Dann ist da das Kreuz der Trauer. Es ist besonders schwer zu tragen, wen niemand da ist, der Trost spendet oder Nähe schenkt. Ich denke auch an das Kreuz der Einsamkeit.
Manche Menschen, tragen auch ein Kreuz einfach nur deshalb, weil sie es anderen nicht aufbürden möchten. Sie sagen „Es geht!“, und wissen oft, dass es fast gar nicht mehr. Sie tun ihren Mund nicht auf, meinen, es soll einfach so sein.
Wer nachdenkt, weiß um die vielen Kreuze in der Welt, die Menschen zu tragen haben. Denken wir an die Hungergebiete oder an Länder im Krieg.
Wo Unfriede herrscht, da tragen Menschen schwere Kreuze.
Jesus, du hast dein Kreuz getragen, für uns, für die Welt. Lass es nicht umsonst gewesen sein!
Ihr Mathias Laminski,
leitender Pfarrer der Pfarrei St. Josef Treptow-Köpenick