Da ist er schon wieder, diese geheimnisvolle Gestalt, die da am Jordan tauft-
Johannes, der Täufer.
Schon im Advent, in den Sonntagsevangelien, ist uns dieser sperrige Prophet begegnet, um uns wachzurütteln für das Kommen Christi. Am Fest der Taufe des Herrn im Neuen Jahr haben wir ihn dann in voller Aktion bei der Taufe seines Meisters erlebt. Damit läutet er die neue Epoche des christlichen Zeitalters ein.
Und am letzten Sonntag tauchte er schon wieder auf, mit seinem eindringlichen Fingerzeig:
„Seht das Lamm Gottes, das die Sünde der Welt wegnimmt!“
In jeder hl. Messe zitieren wir dies Wort nach der Wandlung.
Er lässt uns einfach nicht in Ruhe, dieser unbequeme Bußprediger. Vor wenigen Tagen wurde im Südwesten Spandaus eine neue Großpfarrei gegründet- sie wählte sich bewusst als Patron Johannes den Täufer aus.
Auch wenn dieser hagere Prophet so gar nicht in den Mainstream unserer Zeit passen will, so ist er vielleicht doch aktueller, als wir meinen.
Eine kräftige Stimme, die uns aus dem Alltagstrott aufrütteln will-
Mensch, sieh doch hin auf dieses besondere Lamm- da ist noch mehr drin, als du denkst.
Pfr. Bernhard Gewers
Titelbild:Liénard de Lachieze – Missel romain copié en 1492 pour l’évêque de Comminges Jean de Foix – Saint Jean-Baptiste et l’Agneau de Dieu, Public domain, via Wikimedia Commons
