Liebe Gemeindemitglieder,
neben vielen anderen aktuellen Themen spielt das Thema Zeit immer eine große Rolle in unserem Leben.
Denken wir über unseren Umgang mit der Zeit nach, fällt den meisten von uns wahrscheinlich ein, dass wir zu wenig davon haben. „Dafür fehlt mir die Zeit“ sagen wir oft zu anderen und zu uns selbst.
Für viele nimmt der Arbeitsalltag mit seinen Anforderungen einen großen Teil unserer Zeit in Anspruch. Darüber hinaus nehmen wir uns Dinge vor, die wir für wichtig halten: Die Eltern besuchen, Zeit für gute Gespräche mit Freunden zu haben, etwas für unsere Bildung zu tun, unseren Körper mit Sport fit zu halten – dazwischen natürlich Pausen. Denn eigentlich wissen wir: auch Phasen der Ruhe müssen sein. Für mich als Christ können das auch ein paar Minuten in meditativer Stille, im Gebet sein.
Oft sieht der Alltag aber ganz anders aus. Wir sehen uns mit Anforderungen von außen konfrontiert, zusätzlich wollen wir unsere eigenen Interessen verwirklichen. Manchmal wird das alles zu viel und am Ende eines Tages sind wir erschöpft, abgehetzt und unzufrieden mit uns selbst. Weil wir zwar häufig sehr viel, aber nicht immer das Richtige getan haben. So haben wir im wahrsten Sinne des Wortes ‚Zeit verloren‘.
Einen ganz anderen Blick auf die Zeit haben Menschen, die einsam sind. Die nicht (mehr) der Leistungsgesellschaft angehören. Sie haben vielleicht eher zu viel Zeit. Warten, dass jemand die Zeit mit ihnen teilt. Oder Kranke, die auf Genesung warten – leider heilt Zeit nicht immer alle Wunden.
Ihnen möchte ich einen Gedanken aus einem Kirchenlied mit auf den Weg in den heutigen Tag geben, das wir in unserer Pfarrei manchmal singen. Da heißt es:
„Meine Zeit steht in deinen Händen. Nun kann ich ruhig sein, ruhig sein in dir. Du gibst Geborgenheit, du kannst alles wenden. Gib mir ein festes Herz, mach es fest in dir…“.
Ihr Mathias Laminski, Leit. Pfarrer der Pfarrei
Bild: Friedbert Simon
In: Pfarrbriefservice.de