Liebe Mitglieder und Freunde unserer Pfarrei,
die kommenden Wochen sind geprägt durch die österliche Bußzeit. Sie beginnt mit dem Aschermittwoch und zieht sich über vierzig Tage der Vorbereitung auf die Feier des Todes und der Auferstehung Jesu Christi. Die österliche Bußzeit will die Christen dazu anleiten, das eigene Leben zu überdenken und – wo nötig – die Weichen neu zu stellen.
Eine anderes bei uns bekanntes Wort für diese Zeit ist die „Fastenzeit“. Sie bezieht sich auf die früher übliche Form des leiblichen Fastens während der vierzig Tage in Erinnerung an das vierzigtägige Fasten Jesu in der Wüste und als ganz persönliche Vorbereitung auf das Fest der Auferstehung Jesu.
Die Fastenzeit konfrontiert uns aber auch mit unseren Schwächen, mit Versagen und Schuld. Eine gute Zeit, zu erkennen, wo wir vielleicht etwas korrigieren und einen neuen Anfang setzen sollten. Natürlich richtet sich unser Blick als Christen gleichzeitig auf den Leidensweg Jesu, der uns durch seinen Tod und seine Auferstehung erlöst hat.
Am Ende geht es beim Fasten nicht um öffentlich demonstrierte Verzichtleistungen, sondern um die innere Erneuerung der Beziehung zu Gott und zu den Mitmenschen. Das wird uns gleich am Aschermittwoch im Evangelium klar und deutlich dargelegt und durch das Auflegen des Aschenkreuzes unterstrichen: „Kehre um und glaube an das Evangelium!“ Die Bezeichnung mit dem Aschenkreuz erinnert an die Erschaffung des Adam, der von Gott aus dem Erdboden geformt wurde (Gen 2,7) und aufzeigt, wohin er auch einmal wieder zurückkehren wird. So ist die Asche ein Zeichen für die notwendige Läuterung und eine Erinnerung an die Vergänglichkeit des Lebens.
„Beten mit Leib und Seele“, so nennt Anselm Grün die österliche Fastenzeit. Ich finde, es ist ein guter schlichter Satz, der das alles wie ein Motto für uns zusammenfasst und sehr einprägsam ist.
Mathias Laminski, Leit. Pfarrer