2021 – Das Jahr des Heiligen Josef

2021 – Das Jahr des Heiligen Josef

Liebe Gemeinde,

anfang Dezember 2020 hat Papst Franziskus mit seinem jüngsten apostolischen Schreiben „Patris Corde“ (mit dem Herzen eines Vaters) das neue Kirchenjahr mit einem ganz besonderen Akzent versehen: Er beschäftigt sich in seinem Schreiben mit dem Heiligen Josef, dem Ziehvater Jesu, der vor 150 Jahren von Papst Pius IX. zum Patron der Kirche erklärt wurde und ruft das Jahr 2021 als „Jahr des Heiligen Josef“ aus. In einem eigenen Dekret verbindet Franziskus damit die Möglichkeit eines vollkommenen Ablasses zeitlicher Sündenstrafen.

In diesem Jahr soll dem Patron unserer Pfarrei besonders gedacht werden und wir dürfen uns auf seine Fürsprache verlassen und uns von seinem Vorbild inspirieren lassen.

Der Papst schreibt:

„In dieser Krise konnten wir erleben, dass »unser Leben von gewöhnlichen Menschen – die gewöhnlich vergessen werden – gestaltet und erhalten wird, die weder in den Schlagzeilen der Zeitungen und Zeitschriften noch sonst im Rampenlicht der neuesten Show stehen, die aber heute zweifellos eine bedeutende Seite unserer Geschichte schreiben: Ärzte, Krankenschwestern und Pfleger, Supermarktangestellte, Reinigungspersonal, Betreuungskräfte, Transporteure, Ordnungskräfte, ehrenamtliche Helfer, Priester, Ordensleute und viele, ja viele andere, die verstanden haben, dass niemand sich allein rettet. […] Wie viele Menschen üben sich jeden Tag in Geduld und flößen Hoffnung ein und sind darauf bedacht, keine Panik zu verbreiten, sondern Mitverantwortung zu fördern. Wie viele Väter, Mütter, Großväter und Großmütter, Lehrerinnen und Lehrer zeigen unseren Kindern mit kleinen und alltäglichen Gesten, wie sie einer Krise begegnen und sie durchstehen können, indem sie ihre Gewohnheiten anpassen, den Blick aufrichten und zum Gebet anregen. Wie viele Menschen beten für das Wohl aller, spenden und setzen sich dafür ein«.“[KKK 1014]

Die Pandemie mit all ihren Folgen zeige, wie wichtig für das persönliche Leben Menschen seien, die Hoffnung säen, statt Panik, die Geduld haben und Verantwortung übernehmen. Er spricht dabei besonders von denen, die ansonsten in unserer Gesellschaft eher „Nebenrollen“ einnehmen – genau wie vermeintlich auch der Heilige Josef in seiner prominenten Familienkonstellation.

Doch oft ist die Nebenrolle die entscheidende Unterstützung, damit es überhaupt eine Hauptrolle geben kann! Franziskus nach hat Gott ohnehin eine ganz eigene Gewichtung von Haupt- und Nebenrollen, bei Gott gelten die weltlichen Gesetze von Macht und Reichtum in keinster Weise – schon gar nicht bei der Heiligen Familie. Jesus kommt in prekären Verhältnissen zur Welt und erfährt von den Mächtigen seiner Zeit das Gegenteil von Unterstützung. Wirkliche Verantwortung übernimmt, echte Größe und hilfreiche Unterstützung gibt der Heilige Josef. Er gibt sein ganzes Ja zu seiner Aufgabe, die Gott ihm vor die Füße gelegt hat: Vater sein.

In leidenschaftlichen Worten entfaltet Papst Franziskus in „Patris Corde“, was es heißt, wirklich mit dem Herzen eines Vaters zu lieben: Geliebter Vater – Vater im Erbarmen – Vater im Gehorsam – Vater im Annehmen – Vater im kreativen Mut – Vater und Arbeiter heißen die einzelnen Kapitelüberschriften. Sie vertiefen sehr berührend Franziskus‘ Sicht auf Familie, Liebe und Berufung und sind für alle lesenswert – nicht nur für die Väter unter uns.

Der Papst schließt sein Schreiben mit einem Gebet, das das gemeinsame Gebet der katholischen Welt dieses Jahres werden könnte:

Sei gegrüßt, du Beschützer des Erlösers
und Bräutigam der Jungfrau Maria.
Dir hat Gott seinen Sohn anvertraut,
auf dich setzte Maria ihr Vertrauen,
bei dir ist Christus zum Mann herangewachsen.

O heiliger Josef, erweise dich auch uns als Vater,
und führe uns auf unserem Lebensweg.
Erwirke uns Gnade, Barmherzigkeit und Mut,
und beschütze uns vor allem Bösen. Amen.

Als Fußnote veröffentlicht er außerdem ein Gebet, das er selbst „seit mehr als vierzig Jahren“ nach der Laudes bete:

Heiliger Josef, glorreicher Patriarch, der du das Unmögliche möglich machen kannst, komm mir in meiner Not und Bedrängnis zu Hilfe. Gewähre in den ernsten und schwierigen Anliegen, die ich dir anvertraue, deinen Schutz, sodass alles ein glückliches Ende nimmt. Mein geliebter Vater, ich setze mein ganzes Vertrauen in dich. Niemand soll sagen können, er habe dich vergeblich angerufen, und da du bei Jesus und Maria alles erwirken kannst, lass mich erfahren, dass deine Güte ebenso groß ist wie deine Macht. Amen.

Vielleicht spricht Sie auch eines der Gebete an und Sie möchten es in Ihr Jahr 2021 mitnehmen?

Wir vom Pfarrei-Team werden uns immer wieder im Laufe des Jahres mit dem Heiligen Josef beschäftigen und unsere Gedanken und Erkenntnisse hier auf der Webseite mit Ihnen teilen. Es lohnt sich also, immer mal wieder reinzuschauen. Wir freuen uns, auf den gemeinsamen Autausch und bitten unseren Patron umso mehr dieses Jahr um seine Fürsprache!

 

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